WDM wU18 in Bocholt – Platz 5
RCS – VV Humann Essen 0:2
RCS – DJK Südwest Köln 2:0
RCS – VoR Paderborn 0:2
RCS – SV Blau-Weiß Dingden 2:1
RCS – PTSV Aachen 2:1
Am vergangenen Wochenende war es so weit, das erste Highlight der Jugendsaison. Bereits stolz darauf, an den Meisterschaften der u18 in Bocholt teilnehmen zu dürfen, galt als Ziel, spielerisch als Team alles zu geben und die älteren Teams ein wenig zu ärgern. Getreu dem Motto „Der frühe Vogel fängt den Wurm“ starteten wir pünktlich um 7 Uhr am Sorpesee in Richtung Münsterland. Bevor es dann Richtung Euregiohalle ging, nutze man den leeren Parkplatz noch, um die letzte Müdigkeit an der frischen Luft zu lassen und tanzte mit Begeisterung und guter Laune eine Runde Cotton Eye Joe und Theo, Theo.
In der Halle hieß es dann ankommen und Haare flechten, bevor man dann nach einer feierlichen Eröffnungszeremonie ins Warm-Up startete. Der erste Gegner war ein bekanntes Team aus Essen, die die NRW-Liga den dritten Platz belegten und sich bei dem Turnier den vierten Platz sichern konnte. Ein nahezu fehlerfrei-spielendes Team beeindruckte die jungen Mädels vom See, sodass diese besonders im ersten Satz nicht gut ins Turnier starten konnten. Nach einer kurzen Ansprache in der Satzpause starteten wir in einen ausgeglicheneren zweiten Satz, den man am Ende aber dennoch an die gut spielenden Essenerinnen abgeben musste, die das Spiel nochmal mit einer starken Aufschlagserie von Auswahlspielerin Mila Jancar beendeten.
Im Spiel gegen den Fünftplatzierten aus Köln erwartete man den Vorentscheid um den Platz im Viertelfinale. Das für das Trainerteam eher unbekannte Team aus Köln startete gut ins Spiel und setzte zunächst durch gute und clevere Angriffslösung Akzente im Spiel. Die Sorpeseerinnen um Kapitänin Pauline Emig fanden aber immer weiter in ihr Aufschlagspiel und schafften es so, den Angriffsaufbau der Kölnerinnen zu erschweren und dadurch die Führung immer weiter auszubauen. Folglich konnte man den ersten Satz auf der eigenen Seite verbuchen und startete mit Rückenwind in den zweiten Satz. Auch dieser wurde vor allem durch starke Aufschläge gewonnen, die die Kölnerinnen zwang viel Risiko im Angriff zu spielen, wodurch deren Fehlerquote stieg. Hierbei konnte Doresa Bajraj vorne unterstützen und es ihnen durch einen hohen Block besonders erschweren. Durch diesen wichtigen Sieg in der Gruppenphase, gelang es den Mädels sich als Gruppenzweiter einen verdienten Platz im Viertelfinale zu erspielen und so um die Plätze 1 bis 8 der Meisterschaft zu spielen.
Nach zwei Runden Pause wurden die Viertelfinalbegegnungen gelost und man durfte direkt ins Spiel gegen die Mädels vom VoR Paderborn um den Einzug ins Halbfinale kämpfen. Die Paderbornerinnen, die hauptsächlich mit Spielerinnen des Altjahrgangs 2006 spielten, starteten mit hohem Aufschlagdruck und einer soliden Annahmeleistung, vor allem von Nationallibera Lara-Marie Schaefer, ins Spiel und beeindruckten die eher jungen Mädchen vom See. Diese begannen dann zunehmend vorsichtig zu spielen und es gelang ihnen nicht, viel Druck im Angriff aufzubauen. Sie gaben das Spiel ein wenig aus der Hand und versuchten nur auf die starken Aktionen der Paderbornerinnen zu reagieren. So ging der erste Satz auch nach diversen Wechseln und Veränderungen des Spielbildes verdient an den Gegner. Der zweite Satz startete mutiger und begann auf Augenhöhe mit guten Aktionen auf beiden Seiten. Kurz drauf machte sich die Routine der Gegnerinnen aber bemerkbar und sie begannen das Spiel zu dominieren. Als zum Ende des Spiels das Aufschlagrecht nochmal zu uns wechselte, reichte aber auch die starke Aufschlagserie von Maria Bayer nicht mehr aus, um das Spiel zu drehen. Damit ging das Halbfinalticket an das Team aus Paderborn und für Sorpesee hieß es: Sonntag Attacke auf Platz 5.
Um eine Chance auf den fünften Platz zu behalten, galt es am Sonntagmorgen einen Sieg gegen den bekannten Gegner aus Dingden zu verzeichnen. Gegen dieses kämpferische Team musste man sich bei der Quali B noch im Tie-Break geschlagen geben und war nach einem sehr guten Frühstück im Gasthof Tepfert motiviert, diese noch offene Rechnung zu begleichen. Dingden schaffte es, das Spiel mit guten Aufschlägen zu beginnen und so direkt zu Beginn eine 6:1 Führung aufzubauen. Man könnte meinen, das damit bereits die Entscheidung des Spiels gefallen sei, doch diese Rechnung wurde ohne die Schäfchen vom Sorpesee gemacht. Auch wenn man der Führung zunächst hinterher lief, schafften es die Mädels immer mehr ins Spiel zu finden, stark aufzuschlagen und mutig und variabel im Angriff zu agieren. Dies gelang nicht zuletzt durch die lautstarke Unterstützung der mitgereisten blauen Wand, die die lange Fahrt auf sich genommen hatten, um ordentlich Stimmung zu machen. Abwehrmaschine Leonie Steiner ergänzte nach dem Spiel: „Naja, so richtig ins Spiel gestartet sind wir erst, als Kevin und Maya dann da waren.“. Leider haben es die Mädels nicht geschafft sich für das starke Comeback in diesem Satz zu belohnen, sodass der Satz an die Dingdenerinnen ging. Satz 2 lieferte ein umgekehrtes Bild, eine starke Aufschlagserie von Sara Zimmer eröffnete den Satz. Führung Sorpesee. Jeder Ball wurde abgewehrt, flexible Angriffe unserer Mitten Pauline Emig, Ida Buchholzki und Lilly Schulte schafften es den Block zu entzerren. Variierende Angriffslösungen der Außenangreifer Frieda Bürger, Nora Asolli und Leonie Steiner ließen den gut abwehrenden Gegner nahezu verzweifeln. Egal, welchen Ball sie rüber spielten, kein Ball fiel auf den Boden der Sorpeseerinnen. Die Dingdenerinnen wurden niedergekämpft und es ergab sich ein offenes Spiel im Tiebreak. Bis zum 7:7 ein gutes Sideout-Spiel, solide Aufschläge, gute Pässe und variable Angriffe beider Seiten sorgten für Spannung in der ganzen Halle. Dann gelang es den Schützlingen von Trainerin Antonia Brenscheidt nach dem Seitenwechsel aber das Spiel zu dominieren. Besonders Annahme und Abwehr der Blau-Weißen haderten mit dem Spiel der Mädels vom See, sodass am Ende ein lautes „Wir vom Sorpesee“ die Freude über den Sieg überall bekannt gab.
Letzter Auftritt an diesem Wochenende und entscheidendes Spiel um Platz 5 im Spiel gegen den PTSV Aachen. Beide Teams hatten sich den Einzug in dieses Spiel im Tie-Break verdient. Beide Teams wollten sich dafür belohnen. Beide Teams nutzen den Rückenwind und die Energie, die aus dem vorherigen Spiel in den Köpfen saß. Es ergab sich ein ausgeglichenes, kämpferisches Spiel mit besserem Ende für die Sorpeseerinnen, indem die Liberas Karina Siemens und Defne Karadas unsere Mitten entlasten konnten, um das Angriffsspiel noch weiter zu machen und den Block zu binden. Für den zweiten Satz nahmen die Aachenerinnen um Drittligaspielerin und Kapitänin Sophia Neuß aber ordentlich Anlauf und konnten unsere Annahme unter Druck setzen. Relativ deutlich ging dieser Satz an die Aachenerinnen. Auch hier ein wiederkehrendes Phänomen: Tiebreak! Zunächst sah es nicht gut aus. Ein 6:11 Rückstand hätte für Aufgeben mancher Teams sorgen können. Aber nicht für uns. Annahme stabilisieren und Fersengeld im Angriff geben. Zuspielerin Lena Barthel hielt die Fäden in der Hand und spielte gegen den Aachener Block. Spät angezeigte Tempowechsel forderten dann auch deren Abwehr. Druckvolle Aufschläge machten die Passverteilung der Gegnerinnen vorhersehbarer. Lange Rede, kurzer Sinn: Das Comeback und der Kampfgeist, eine geschlossene Teamleistung sowie erneut eine unterstützende blaue Wand, die von den Borkener Finalistinnen ergänzt wurde, konnten belohnt werden und man beendete das Turnier mit einem bärenstarken fünften Platz.
Trainerin Antonia Brenscheidt resümiert das Wochenende kurz nach Spielende emotional: „Ein sehr geiles Wochenende, gerade heute konnten die Mädels als Team zeigen, dass sie niemals aufgeben und sich auch gegen deutlich ältere Teams belohnen. Ich glaube niemand hat am Freitag mit einem fünften Platz gerechnet, aber den haben sie nicht aus Glück, den haben sie sich richtig verdient. Ich bin gerade einfach stolz! Für mehr fehlen mir die Worte, ich bin überwältigt!“
Auch in zwei Wochen wollen die Mädels wieder alles geben und einen Platz auf dem Treppchen bei der u16 in Aachen angreifen! Danke für die Fotos an Kevin Mattig, die lassen das Wochenende emotional nochmal nachempfinden.
Für den RCS aktiv: Asolli, Barthel, Bajraj, Bayer, Bürger, Buchholzki, Emig, Karadas, Schulte, Siemens, Steiner, Zimmer