2.BL Nord Frauen
RCS vs TV Hörde 3:2
Fotos: André Geißler.
„Wir punkten mit Emotionen“. Das ist ein Slogan der Volleyballbundesliga. Und genau dies gelang dem RC Sorpesee beim letzten Heimspiel der Saison gleich doppelt.
350 Zuschauer hatten den Weg in die Sporthalle in Sundern gefunden, um den Kehraus der Saison 2024/25 zu begehen. Dass dabei die #blaueWAND deutlich im Erscheinungsbild dominierte lag auch daran, dass der Club aus dem Sauerland eine kleine Fanaktion gestartet hatte. Und die Megastimmung auf der Tribüne sollte sich auch auf das Spielfeld übertragen – und zwar auf beide Teams.
Nach einer kurzen Phase des Abtastens war es der RC Sorpesee, der in den Durchgängen 1 und 2 die Seiten als Satzgewinner wechseln sollte. Doch bevor es soweit war, war es eine echte Kraftanstrengung.
In Satz 1 war das Spiel bis zum Ende des ersten Drittels fast ausgeglichen. Sorpesee punktete aus dem Sideout meist direkt noch einmal, so dass ein kleiner Vorsprung bestand. Dann war die Handbremse aber völlig gelöst. Der RC zog dank guter Aufschlagqualität und einer leidenschaftlichen Abwehrleistung davon. Der Vorsprung wuchs und wuchs auf bis zu sieben Punkte. Aber Hörde kämpfte sich dank der starken Libera Franka Bartonitz, die später die MVP-Medaille von CASO-Design-Geschäftsführer Peter Braukmann empfangen sollte, heran, verkürzte den Vorsprung etwas. Doch das sollte nicht reichen. Mit 25:22 gelang dem RCS der Gewinn.
Und auch in Satz zwei sollte der RCS den Schwung aus dem Satzgewinn mitnehmen. Ein munteres Spiel entwickelte sich. Viele Highlight-Ballwechsel entstanden, in denen der Ball mehrfach den Weg über die Netzkante fand.. Sehr zum Gefallen der Tribüne, denn die Stimmung wurde immer besser. Hörde fand besser ins Spiel, griff geschickt und aggressiv an. Da wurde von der RCS-Abwehr um Abwehrlibera Lara Schumann Viel verlangt. Und das Bollwerk stand. Sorpesee hatte bis zur Satzmitte einen kleinen Vorsprung. Doch Hörde glich aus. Zeit für Martin Barthel, seine Damen noch einmal zusammenzurufen und Anweisungen zu geben. Diese fruchteten auch. Sorpesee war schon knapp vor dem Ziel, da setzte Hörde zum Sprint an und hatte beim 23:24 und 24:25 gleich zwei Mal Satzball. Der Club aus dem HSK behielt indes die Nerven. Glich jeweils aus und konnte selbst einen Satzball herausspielen, der dann auch verwandelt wurde. 2:0.
Ein kurzer Volleyballabend? Na, da sah es beim Spielverlauf in Satz 3 durchaus nach aus. Könnte man meinen. Sorpesee blieb on fire. 18:12 hieß es schon. Doch als Wiebke Putzmann zum Aufschlag ging, war die gute Phase vorbei. Einen um den anderen Aufschlag brachte sie geschickt auf die Seite des Gastgebers, der stark unter Druck geriet. Hörde kam ran, glich aus und ging in Führung. „In dieser Phase waren wir zu fest, das hat uns in dem Satz einen glatten Sieg vermasselt“, resümierte Martin Barthel später. 1:2
Satz 4 dann wieder ausgeglichen. Wie schon im Hinspiel duellierten sich die Teams auf tollem Zweitliganiveau. Immer wieder konnte die „Abteilung Angriff“ des RC Sorpesee am Hörderaner Block vorbeischlagen. Doch dies allein reicht nicht. Denn die Anzahl der Aufschlagfehler auf RCS-Seite häuften sich. Einfache punkte für das Team aus dem Ruhrgebiet. Das sollte sich aus sich der blau-weißen rächen. Denn der TV konnte dies nutzen, um den Satzausgleich herbeizuführen. Wie schon im
Hinspiel musste der Tie-Break über Sieg und Niederlage entscheiden. Und da war das Momentum auf Seiten der Gastgeberinnen. Bereits beim Seitenwechsel lag das Team um Kirsten Prachtel und die spätere MVP Antonia Brenscheidt leicht vorne. Und war nicht bereit, diesen Vorsprung abzugeben. Vielmehr legten sich die Damen noch einmal richtig ins Zeug. Punkt um Punkt zogen sie von dannen. Und dann war es ausgerechnet Kim Spreyer, die den RC Sorpesee studienbedingt verlässt, den letzten Punkt der Saison mit einem krachenden Angriff zu machen.
3:2. Punkte 42 und 43 für die Tabelle. Platz 4. Was ein Finale einer bewegten Spielzeit. Tränen flossen – vor Glück, Dankbarkeit und auch aufgrund der anstehenden Abschiede.
Denn mit Kim Spreyer, Lara Schumann und Nicole Freiburg werden drei lang erfahrene und treue Spielerinnen in der nächsten Saison nicht mehr als Spielerinnen zur Verfügung stehen. Tobias Kleffner und Ehrenvorsitzende Ute Schlecht verabschiedeten das Trio und großem Applaus der Fans.
„Wir hatten eine sportlich wirklich erfolgreiche Saison. Ich bin stolz auf das Team, das Umfeld und die Fans, die uns die ganze Saison über getragen haben – sowohl hier bei uns als auch auswärts. Das ist echt ein tolles Gefühl“, war auch Martin Barthel abschließend begeistert von der Saison.
Nun heißt es aber: Schuhe zur Seite legen. Ausruhen. Um dann wieder durchzustarten. Für die jüngeren Spielerinnen des Clubs stehen aber noch zwei Highlights vor der Tür: die Deutschen Meisterschaften der U18 (3./4. Mai) und U20 (10./11. Mai). Denn das ist die RCS-DNA: Junge Spielerinnen an die Spitze heranführen. Auch diese Saison der Beweis, dass dies immer wieder gelingt!
Kader: Schumann, Zimmer, Bayer, Bastert, Barthel, Vornweg, Spreyer, Emig, Steiner, Prachtel, Henkies, Asolli, Brenscheidt, Hümmeke
Trainerteam Martin Barthel, Linus Tepe, Tom Barthel