Mit einem Punkt und gemischten Gefühlen auf der Heimreise – RC Sorpesee feiert Achtungserfolg in der Volleyballhochburg Emlichheim

ST03 emlichheim1Wer dem jungen Aufsteigerteam des RC Sorpesee vor der Saison Punkte aus Emlichheim prophezeit hätte, dem wäre wohl grenzenloser Zweckoptimismus vorgeworfen worden, zu unterschiedlich doch die Startvoraussetzungen beider Teams. Als der Tross des RC Sorpesee aber am Sonntagabend die Vechtetalhalle in Emlichheim nach einem wahren Krimi und einer überaus engen Niederlage bei 13:15 im fünften Satz verließ, war nicht nur Freude über den ersten Punkt in der Bundesligageschichte zu spüren. Zu intensiv das Spiel und zu gut die Chancen aus Emlichheim noch den einen oder anderen zusätzlichen Punkt zu entführen.
Der RCS startete fulminant in die Partie in der mit weit über 400 Zuschauern, darunter ein lautstarker RCS Fanblock, gut gefüllten Halle. Mit druckvollen Aufschlägen unter der Regie von Linus Tepe setzte das Team der SCU Emlichheim von Beginn an unter Druck. Die Annahme um Libera Lisa Hennecke, Kapitänin Kirsten Platte, Nicole Freiburg und Katharina Schulte-Schmale stand und der RCS spielte ein variables schnelles Spiel. Als Michelle Henkies und Henrike Axt gegen Mitte des Satzes für zusätzlichen Schwung von der Bank sorgten, setzte sich Sorpesee ab und baute den Vorsprung unter dem Jubel der Fans bis auf 23:16 aus. Ein guter Moment den Satz zuzumachen und damit den ersten Schritt in Richtung Punkte zu gehen. Wer auf ein entspanntes Finish in Satz eins gehofft hatte sah sich aber getäuscht. Nicht weniger als 5 Punkte in Folge gönnte das Team aus dem Hochsauerland den aufopferungsvoll kämpfenden Gastgeberinnen in Folge und brachte sie somit entscheidend ins Spiel. Beim 25:22 war der Satz zwar gewonnen, Emlichheim aber auch im Spiel.
Im zweiten Satz dasselbe Spiel auf der anderen Feldhälfte. Der RCS machte einen 0:4 Fehlstart wett und übernahm ab Mitte des Satzes die Kontrolle. Das Zusammenspiel zwischen Lara Drölle, Michelle Henkies und ihren Angreiferinnen verbesserte sich. Lena Vedder sorgte auf der Diagonalen für einige spektakuläre Punkte und bei 21:16 hatte der RCS die Partie wieder fest im Griff. Jedoch nur um beim 23:20 wiederum ins Straucheln zu geraten und den Satz in der Verlängerung mit 26:24 durch starke Blockaktionen von Interims-Mittelblockerin Nora Anders in einem Kraftakt zu sichern. Längst hielt es keinen der Zuschauer mehr auf den Sitzen, das Spiel hatte sich zu einem wahren Krimi entwickelt, einem Krimi, den es aus Sicht der RCS Verantwortlichen nicht bedurft hätte. Nichtsdestotrotz 2:0 Satzführung und der erste Punkt in der noch jungen Bundesligasaison gesichert. Ein guter Moment Gas zu geben und sich für eine engagierte Leistung vollends zu belohnen.
Anstatt aber mit Feuereifer den Faden des Satzfinales aufzunehmen, wurde das Spiel der Sauerländerinnen zunehmend passiver. Emlichheim steigerte sich kontinuierlich und auch Führungen zu den technischen Auszeiten konnte das Gästeteam nicht entscheidend nutzen. Gerackert und gekämpft wurde auf beiden Seiten mit voller Intensität. Die Satzausgänge von 25:22 in Satz 3 und 4 spiegeln nur bedingt das Kopf-an-Kopf Rennen beider Teams und das emotionale Duell mit Augenzwinkern an der Seitenlinie. Im fünften Satz dann erwischten wiederum die Damen vom Sorpesee den besseren Start, führten beim 6:3, ließen aber in der Folge zu viele Chancen ungenutzt. Bis zum 14:13 stand das Spiel auf des Messers Schneide, bevor der SCU das Quäntchen Glück auf seiner Seite hatte.
Ein Spiel auf Augenhöhe, das mit etwas mehr Fortune und Mut in den entscheidenden Situationen auch noch einen anderen, für den RCS positiveren Ausgang hätte nehmen können. „Alles andere als chancenlos!” der Kommentar der mitgereisten Fans, die sich auch in der Aufbauarbeit nach dem Spiel ein Sonderlob verdienten!

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