Doppelspieltag ohne Bescherung – RC Sorpesee verpasst Punkte vor ausverkauftem Haus

Das Punktegeschenk blieb verwehrt aber vorweihnachtliche Paradestimmung kam dennoch auf beim ersten Heimspieldoppelpack des RC Sorpesee in der Bundesligageschichte. Am Ende standen mit dem 1:3 gegen den Schweriner SC und dem 0:3 gegen den TSV Bayer Leverkusen zweimal null Punkte zu Buche; so richtig abfinden mochte sich mit den erneuten Tiefschlägen aus Sicht der Sauerländerinnen aber niemand. Über gute Teile der Partien hatte man tollen Volleyballsport und große Emotionen mitnehmen können, mit dem schlechteren Ende für den gastgebenden Aufsteiger.
Schon am Samstagabend vor fast 400 Zuschauern in Sundern zeigten die Gastgeberinnen um die zur MVP gekürte Mannschaftsführerin Kirsten Platte, dass dem Team trotz der Ergebniskrise der Hinrunde die Lust am Volleyball noch lange nicht vergangen ist. Nach knapp gewonnenem erstem Satz legten die Damen vom See einen tollen Zwischenspurt hin und hatten beim 14:7 die Gäste aus Schwerin für den Moment abgeschüttelt. Genau diese Momente aber waren es, die am Wochenende den Ausschlag gaben zwischen Sieg und Niederlage. Schwerin spielte stark, kam Punkt für Punkt heran und wehrte mit etwas Glück den Satzball des RCS zum 2:0 ab. Danach wogte das Spiel hin und her mit dem besseren Ende für die Bundesligareserve aus Mecklenburg-Vorpommern. 29:27 und nach Meinung beider Trainer der Knackpunkt im Spiel. Schwerin sicherte sich mit unaufgeregter Spielweise auch die Sätze 3 und vier mit jeweils 25:19 wobei besonders im vierten Satz Chancen auf eine Wende durchaus da waren. Zu allem Überfluss aus RCS Sicht brach sich die in den letzten Wochen glänzend aufgelegte Zuspielerin Michelle Henkies, auch gerade erst 16 Jahre alt, zu Beginn des vierten Satzes einen Finger und musste ausgewechselt werden. Ein Abend zum Abhacken also und dies musste schnell geschehen ob der Aufgabe am Sonntag.
„Jetzt erst recht!“ dachten sich wohl die Volleyballfans im Sauerland nach der samstäglichen Enttäuschung und setzten auf die tolle Performance des Vortages noch einen drauf. Das Schulzentrum meldete ausverkauft und die 425 Zuschauer sollten ihr Kommen nicht bereut haben. Dies hatte gleich mehrere Gründe, die dem Trainergespann auf Seiten des RCS recht unterschiedlich schmeckten. In den ersten beiden Sätzen war die Leistung des Gästeteams aus Leverkusen der bestimmende Faktor des Spiels. Mit messerscharfen Aufschlägen allen voran durch MVP Sarah Wolnizki und angetrieben von einer überaus effizienten Isabel Schneider sicherte sich Leverkusen die Sätze 1 und 2. Auf Seiten des RCS haderte man mit den durchaus vorhandenen Anschlusschancen, der ein oder anderen Schiedsrichterentscheidung und dem Abschlusspech im Angriff. Tiefschlag am Vortag, 0:2 in den Sätzen zurück als Tabellenvorletzter gegen den designierten Meister und das Pech gebucht, da geht wohl nichts mehr…Wieder einmal Denkste! Mit dem Rücken zur Wand steigerte sich der RCS enorm. Lara Drölle servierte bärenstark und fand auch im Zuspiel immer besser den schnellen Rhythmus, der in den Sätzen 1 und 2 noch nicht so recht funktionierte. Die Annahme verrichtete Schwerstarbeit und aus der Abwehr punktete man mit dem ein oder anderen spektakulären Ball. Beim 23:17 hatten sich wohl auch die Gäste schon auf einen längeren Nachmittag eingestellt, was dem Spielverlauf in Satz 3 wohl entsprochen hätte. Ein Punkt aber fehlte, denn dem RCS gelang bis zum 24:26 gerade noch ein Zähler und beim 3:0 jubelte ein nervenstarkes Leverkusener Team.
Ungläubiges Staunen auf der Tribüne, enttäuschtes Fluchen auf dem Feld. Nach kurzer Zeit aber hatte sich das Team gesammelt und verabschiedete sich für das Jahr 2015 von der blauen Wand im Schulzentrum. Es gab Ballgeschenke, selbstgebrannte Mandeln für die Helfer und den neuen CASO-RCS Kalender für das Jahr 2016. Ein Jahr in dem man sich aus Sicht des RC Sorpesee eigentlich nur vornehmen kann an die Leistung des dritten Satzes am Sonntag anzuschließen und dann endlich auch die letzten Punkte mit voller Konsequenz zu machen. Für die Fans auf der Tribüne hingegen gibt es deutlich weniger Handlungsbedarf, sind sie doch in 2015 zum größten Rückhalt der Vereinsgeschichte zusammengewachsen. So gilt auch für das Ende von 2015: „Heute ist nicht alle Tage – wir kommen wieder keine Frage!“
Für den RCS: Nora Anders, Henrike Axt, Lara Drölle, Laura Feldmann, Michelle Henkies, Lisa Hennecke, Leonie Hoffmann, Alina Hustadt, Theresa Lübke, Kirsten Platte, Katharina Schulte-Schmale, Kim Spreyer, Lena Vedder, Physiotherapeutin Anne Schmitz, Co-Trainer Linus Tepe, Nicole Freiburg, Vanessa Vornweg und Julian Schallow.

{gallery}stories/Inhalte/Volleyball/saison15-16/2BL_Nord/ST12_13{/gallery}

Print Friendly, PDF & Email