Mit einem krachenden Hinterfeldangriff hatte soeben Lena Vedder das 25:10 in Satz 4 im fernen Bad Laer gesichert, da lagen sich Spielerinnen und Fans schon jubelnd in den Armen. Ein 3:1 Sieg gegen den Vizemeister des Vorjahres und einem der heimstärksten Teams der Liga war mehr als die kühnsten Optimisten im Lager der Langscheiderinnen zu hoffen gewagt hatten. Mit der Maximalausbeute von drei Punkten sollte es also weitergehen nach Münster zur Geburtstagsfeier von Co Trainer Linus Tepe und sowohl die Hot Dogs dort als auch die Punkte in Bad Laer hatte sich das junge Team redlich verdient.
Schon der erste Satz bot den zahlreichen Zuschauern in der durch das Vorspiel über 5 Sätze gut eingespielten Halle tollen Sport. Gleich die ersten Ballwechsel rissen die Fans von den Sitzen, übertrafen sich doch beide Teams mit spektakulären Abwehr und Rettungsaktionen. Zunächst mit dem besseren Ende für die Gäste aus dem Sauerland, die einen kleinen Vorsprung herausspielen konnten. Bad Laer aber fightete zurück und zog wieder gleich. Beim 11:12 aus Sicht des RCS brachte Henrike Axt frischen Wind über Außen und der RCS Express mit einem in dieser Phase hellwachen Mittelblock um Kirsten Platte und die blockstarke Johanna Voß sicherte Punkt für Punkt. Der RCS riss eine Lücke und beim 22:16 gingen die Sauerländerinnen mit ordentlichem Vorsprung auf die Zielgerade. 25:19 der erste Satzgewinn und viel Rückenwind von der Tribüne.
Satz 2 sah eine unveränderte Konstellation. Lara Drölle und Lena Vedder harmonierten prächtig und stellten den starken Bad Laerer Block vor einige Probleme. Katharina Schulte-Schmale und Nicole Freiburg wirbelten über Außen und auf der Liberaposition war Lisa Hennecke nur körperlich verschnupft, sonst aber bester Dinge und eine Bank in der Annahme. Bis zum 7:7 blieb es ein Kopf an Kopf Rennen, bevor Michelle Henkies mit ihrer Einwechslung den ersten kleinen Vorsprung herausspielen konnte. Danach kam der RC Express immer besser in Schwung und baute den Vorsprung kontinuierlich aus. Theresa Lübke entlastete die in Angriff und Abwehr stark geforderte Kirsten Platte der RCS sicherte sich Satz 2 mit 25:17.
Wer nun dachte die Moral der Gastgeberinnen um Coach Knut Powileit sei gebrochen der kennt den SV Bad Laer sicher schlecht. Satz 3 zeigte warum die Mannschaft immer als ein Kandidat für die oberen Tabellenplätze gehandelt werden muss. Messerscharfe Aufschläge und krachende Hinterfeldangriffe ließen die Annahme und Abwehr der Gastgeberinnen trotz des jugendlichen Alters eher alt aussehen und Bad Laer zog davon. Bis zu 9 Punkte Vorsprung erspielte das vom Trainer effizient umgestellte Team und sicherte sich trotz großer Bemühungen des RCS Satz 3 vollkommen zu Recht mit 25:19.
Beim Wechsel aber war dann das Feuer in den Augen der Sorpeseedamen wieder zu spüren und es schien so als habe man alle Energie gesammelt, um sie in diesem Durchgang zu entladen. Wie die Feuerwehr legte das Team aus dem Hochsauerland los und ließ die Spannung bis zum Ende des Spiels nicht mehr fallen. Bad Laer fightete, warf sich in jeden Ball und probierte alles, den RCS mit zahlreichen Wechseln aus dem Rhythmus zu bringen, in dieser Phase aber ohne Erfolg. Über 8:3 bauten die Gäste den Vorsprung bis auf 13:4 aus. Die Gastgeberinnen hielten mit einer super aufgelegten Libera und einigen fast unmöglichen Abwehraktionen zwar nach Kräften dagegen, die Lücke war aber zu groß. Beim 25:10 jubelte am Ende der RC Sorpesee über drei tolle und am Ende auch verdiente Punkte in der Ferne und bedankte sich bei den lautstarken und ebenfalls bestens gelaunten mitgereisten Sauerländer Fans.
Für den RCS aktiv: Henrike Axt, Lara Drölle, Nicole Freiburg, Lisa Hennecke, Michelle Henkies, Theresa Lübke, Kirsten Platte, Katharina Schulte Schmale, Johanna Voß, Lena Vedder, Co Trainer Linus Tepe, CoCo Trainerin Leonie Hoffmann und Physio Anna Baumeister.
