Maximaler Aufwand und doch kein Ertrag – RC Sorpesee schrammt in Dingden knapp an Punkten vorbei

Wer im Vorfeld der Partie in Hamminkeln von einer klaren Angelegenheit beim Duell Vierter gegen Viertletzter ausgegangen war, der hatte wohl spätestens nach zwei Sätzen verstanden, dass bei der Bundesligapartie Dingden gegen Sorpesee andere Regeln gelten. Beide Teams schenkten sich nichts und doch waren die Gastgeberinnen mit zwei Siegen im Rücken in den entscheidenden Phasen der Partie ruhiger und cleverer und sicherten sich beim 3:1 drei weitere Zähler für die Tabelle.

Satz 1 sah ein Gästeteam aus dem Sauerland, das zu keiner Zeit wirklich gut ins Spiel fand. In neuer Formation mit Kirsten Prachtel auf der Liberaposition gemeinsam mit Victoria Vornweg, Vanessa Vornweg als neuer Kapitänin und Kim Spreyer auf der etwas ungewohnten Außenposition brauchte man schlicht zu lange, um das Spiel ruhiger organisieren zu können. Nach kleiner Serie zum 10:11 aus RCS Sicht war man zwar Mitte des Satzes wieder heran, verschenkte die gewonnenen Punkte aber bis zur zweiten technischen Auszeit beim 11:16 prompt wieder. Am Ende war diese Hypothek trotz allen Kampfes zu hoch, der Auftaktsatz ging mit 20:25 an Dingden.

Was folgte war einer der Wutausbrüche des erneut glücklos agierenden Cheftrainers Schallow und eine deutliche Leistungssteigerung der Gäste vom See. Über 8:3 und 16:12 transportierte das junge Team den Vorsprung bis in die heiße Phase des Satzes, wo es beim 21:19 noch einmal eng werden sollte. Die Nerven aber hielten in dieser starken RCS Phase und mit großem Kampfgeist stellten die Mädels vom See den kleinen Abstand wieder her. 25:22 hieß es am Ende und damit alles wieder auf Null.

Foto: Ralf Litera

Der dritte Satz geriet unter den Augen zahlreicher RCS Anhänger und der Anhänger des SV BW Dingden zum spannungsgeladenen Höhepunkt der Partie. Das Spiel wogte hin und her. Beim 9:9 war alles in der Reihe, dann zog Dingden an. Über 12:9 erhöhten die Gastgeberinnen auf 16:10 und schienen auf der Gewinnerstraße. Der RCS aber fightete zurück, legte einen famosen Zwischenspurt bis zum 20:20 hin und konnte erst durch einen denkwürdigen Pfiff des Schiedsgerichtes im Schwung gebremst werden. Danach ging es hin und her. 23:23 und Punktchance für den RCS. Die Satzführung rückte in greifbare Nähe und doch konnten die RCS Mädels die Gunst der Stunde nicht nutzen. Beim 27:25 jubelte schließlich Dingden, das durch Wechselfehler des RCS Trainers zusätzlich Oberwasser bekam.

Im vierten Satz dann war die Ruhe und Gelassenheit des Auftaktdurchgangs auf Seiten der Gastgeberinnen wieder zurückgekehrt. Routiniert und unaufgeregt nutze Dingden eine Schwächephase des RCS in der Mitte des Satzes, um sich einen kleinen Vorsprung zu erarbeiten. Auf RCS Seite ging in diesem Durchgang die ohne Frage noch vorhandene Energie in zu vielen internen Diskussionen und Hakeleien verloren. Die Lücke wurde größer und beim 19:25 mussten die Gäste mit leeren Händen die lange Heimreise durch den Regen antreten.

Für den RCS aktiv: Bonnie Bastert, Maya Blume, Antonia Brenscheidt, Leonie Baumeister, Hanna Fleischer, Michelle Henkies, Alina Hustadt, Laura Kemper, Marie Metger, Kirsten Prachtel, Kim Spreyer, Victoria Vornweg, Vanessa Vornweg, Johanna Voß, Physio Anne Schmitz, Co-Trainer Linus Tepe und Coach Julian Schallow

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