Aus Fieber wird Feuer und Flamme

Lest selbst , was Linus zum Spielverlauf zu sagen hat:

Bild (Ralf Litera): Jubel bei Team und #blauerWAND

Mit 3:1 hat der RC Sorpesee das erste Saisonspiel erfolgreich beendet. Die 240 Zuschauer vor Ort waren da ganz Feuer und Flamme…

Vor dem Spiel war Vieles offen: wird die Halle trotz Kaiserwetter voll? Wie stark ist die eigene Performance? Klappt alles andere auch? Insoweit lag es nahe, dass am Sorpesee das Lampenfieber vor dem ersten Auftritt der neuen Saison hoch war.

Heiß wurde es dann auch auf dem Feld, als das souverän agierende Schiedsgericht das Match gegen den BSV Ostbevern anpfiff.

Und der eine oder andere rieb sich die Augen. Denn was der RCS dort in Durchgang 1 ablieferte, war rekordverdächtig: konnte der Gast aus dem Münsterland noch die ersten beiden Zähler des Abends gewinnen, war es dann nur noch das Team von Julian Schallow, das den Satz 1 dominierte. Mit extrem hohem Aufschlagdruck gelang es dem HSK-Team, Punkt für Punkt zu enteilen. Denn der Annahmeriegel des BSV konnte in diesem Satz seine gewohnte Stärke noch nicht aufs Feld bringen. Nach 18 Minuten hieß es 25:7.

Dass es so nicht weitergehen sollte, war allen Fachkundigen in der Halle bewusst. Und ihr Wissen sollte bestätigt werden. Denn das Match wurde viel ausgeglichener. Einige direkte Aufschlagfehler, weniger Druck und ein Aufbäumen der Ostbeveranerinnen hatten zur Folge, dass der Satz bis zum zweiten Drittel ausgeglichen war. Immer wieder gelang es dem Gast, durch schnell gespielte Einbeiner den Block des RC zu vernatzen und zu punkten. Im Gegenzug schaffte es das Team von Julian Schallow, geduldig die teils langen Ballwechsel auszuspielen und den einen oder anderen big point zu machen, der mächtig Motivation gab. Es war eine Aufschlagserie von Kim Spreyer, die den Abstand nach und nach erhöhte und den RCS auf die Siegesstraße dieses Durchgangs brachte. Doch steckte der Gast nicht auf, holte noch einmal einige Punkte. Ein Change gelang aber zumindest nicht mehr. Satz und erster Punkt für den RC!

Wer dachte, das werde ein kurzer Volleyball-Abend, hatte sich getäuscht. Denn die Stunde des BSV war gekommen. Es war eine kleine Wiederholung des vorherigen Durchgangs, was die Punktefolge betraf. Denn auch hier war der Ausgang bis zum letzten Drittel offen, wobei Ostbevern immer wieder in Führung ging. Dies sollte bis zum Zieleinlauf auch so bleiben. 20:25 aus RCS-Sicht.

Das Trainertrio des RCS hauchte ihren Schützlingen dann noch einmal Feuer ein. Und dies sollte auch bis zum Matchball hell leuchten. Der RC besann sich auf die Stärken im Aufschlag und im Bereich Annahme. Dies ermöglichte der späteren MVP Michelle Henkies, clevere Lösungen für die Riege „Angriff“ zu finden. Es lief Einiges ganz rund. Aber Ostbevern steckte nicht auf. Dies zeigte sich insbesondere zum Satzende. Der Club aus dem Sauerland führte schon 24:13 und die Fans der #blauenWAND wollten schon den Sieg bejubeln. Doch dann kam eine Aufschlagserie von Lara Drölle, die den RCS-Mädels mächtig Schweißperlen auf die Stirn brachte. Punkt um Punkt kam der BSV näher. Bis auf 20 Punkte spielte sich Ostbevern noch ran. Dann aber war der Jubel groß, als ein Aufschlagfehler das Premierenmatch der Saison 2024/25 beendete.

„Das war das erwartete harte Stück Arbeit“, gab Trainer Julian Schallow später zu Protokoll. Schallow sah viele gute Ansätze, identifizierte aber auch noch einige Handlungsfelder. „Wir haben gerade in Satz 1 gezeigt, was wir mit unserem Aufschlag so anstellen können, nun müssen wir mehr Konstanz reinbekommen“, so der Headcoach. Gleichzeitig fand er lobende Worte für den Gegner: „Ostbevern gehört auf jeden Fall zu den Topteams in dieser Liga. Das Potenzial hat ja jeder sehen können. Viel Einsatz, leidenschaftliches Spiel und Kampfgeist – das macht den BSV stark“, so Schallow.

Erst einmal galt es die ersten drei Punkte der Saison zu genießen.