Volleyballparty ohne Happy End – RC Sorpesee verpasst Auftaktsieg hauchdünn

Damen 1 2.BL Nord  RCS vs Schweriner SC 2:3 (14:25; 25:23; 25:15; 23:25; 18:20)

Knapper kann man am ersten Heimsieg wohl kaum vorbeischrammen. Aber Mega Stimmung, „mehr als 2. Bundesliga reife Kulisse“ (Zitat Gästetrainer) und ein Spiel das alles hatte! Als nach dem ersten Satz der Zweitligapartie des RC Sorpesee gegen die Zweitvertretung des Schweriner SC die Satzpause anstand, hatten die Damen vom See großen Redebedarf. Soeben hatten die den Auftaktsatz vor heimischer Kulisse überdeutlich mit 14:25 verloren und dabei eine noch gar nicht filmreife Performance auf den Center Court in Sundern gezaubert. Schwerin spielte in Satz 1 nach kurzem Rückstand zu Beginn druckvoll und vor allem in Aufschlag und Annahme fast fehlerlos. So reichten den Gästen aus dem Nordosten einige vermeidbare Fehler der Gastgeberinnen, um sich mit 1:0 in den Sätzen in Führung zu bringen. „Neustart: wir fangen nochmal bei Null an!“ brachte es RCS-Mitte Vanessa Vornweg auf den Punkt und los ging es.

Ab Satz 2 klappte der RCS das Visier hoch und attackierte die Gäste seinerseits mit scharfen und von Co-Trainer Martin Barthel glänzend dirigierten Aufschlägen. Die Außen den RCS um Kapitänin Kirsten Prachtel, Nicole Freiburg und Bonnie Bastert verrichteten Schwerstarbeit und fanden immer wieder Lücken im hohen Block der Schwerinerinnen. Gut, dass der kleine Kader des RCS auf dieser Position einige Wechsel zuließ und die drei Außen sich prächtig ergänzten. Auf der Libera Position war in diesem Spiel Victoria Vornweg auf sich allein gestellt, da Neuzugang Maria Schiewaldt als Annahme- und Abwehrjoker zum Einsatz kam, und fightete sich ab Satz 2 immer besser in die Partie. Die Annahme der Gastgeberinnen stabilisierte sich und ließ Michelle Henkies ihr variables und schnelles Angriffsspiel aufziehen. Speziell Kim Spreyer und Vanessa Vornweg profitierten von dem Plus in der Annahme in Satz 2 und 3 und wirbelten den hellwachen Mittelblock der Schwerinerinnen ein ums andere Mal durcheinander. War Durchgang 2 bei 25:23 noch eng, so hatte der RCS spätestens in Durchgang 3 die Kontrolle im Spiel übernommen. Diagonalspielerin Antonia Brenscheidt, die spätere MVP der Gastgeberinnen, lieferte spektakuläre Punkte in Block und Angriff und der RCS revanchierte sich mit 25:15 für den deutlichen Satz 1.

Auch in Satz 4 hatten zunächst die Gastgeberinnen den besseren Start, bevor sich allerdings wieder Fehler speziell in den hektischen Spielsituationen in das RCS-Spiel einschlichen. Schwerin nutze dies clever aus, setzte Serien im Aufschlag und übernahm so die Führung in einem Kopf an Kopf Rennen in Richtung Satzgewinn. Beim 23:23 hätte das Pendel gut und gerne ganz in Richtung der Gastgeberinnen ausschlagen können aber eine gute Punktchance blieb ungenutzt. Anschließend zeigte Schwerin den konsequenteren Abschluss und sicherte sich die Verlängerung der Partie beim 25:23 in Satz 4. Gut, dass niemand im weiten Rund in Sundern schon den Platz auf der Tribüne verließ, denn Durchgang 5 war der emotionale und kämpferische Höhepunkt der Partie. Beide Teams schenkten sich nichts und die Führung wechselte stetig hin und her. Also kam es wie es kommen musste: Verlängerung im Tiebreak! Matchball Sorpesee, Matchball Schwerin, Matchball Sorpesee und am Ende entschied der Münzwurf für die Gäste. 2:3, lange Gesichter auf RCS Seite und doch auch in dieser Sekunde bedingungslose Unterstützung und Fangesänge von der Tribüne! Mit dieser Basis werden die Heimspiele zu einem Fest, danke dafür!

Für den RCS aktiv: Bonnie Bastert, Antonia Brenscheidt, Nicole Freiburg, Michelle Henkies, Kirsten Prachtel, Maria Schiewaldt Escobar, Kim Spreyer, Vanessa Vornweg, Victoria Vornweg, Physio Anne Schmitz, Co-Trainer Martin Barthel, Trainer Julian Schallow und viele, viele mehr.

Ein dickes Dankeschön geht an Ralf Litera für die Fotos des Krachers im Schulzentrum