wU18 NRW – Oberliga
Mädels in Underdog-Rolle sichern sich verdient einen Platz bei der Westdeutschen Endrunde im März
RC Sorpesee – SV BW Dingden 1:2 (17:25; 25:21; 13:15)
RC Sorpesee – TSV Bayer Dormagen 2:0 (25:15; 25:18)
RC Sorpesee – SV BW Aasee 2:0 (25:21; 25:16)
Als neues Ritual der weiblichen u18, so könnte man meinen, ist es, die Spielhalle als erstes zu betreten. Wie auch bei der Quali A kalkulierte das Trainerteam aufgrund mäßiger Wetterverhältnisse (erst Schnee, jetzt Regen) auseichend Zeit für eine doch eher weite Fahrt bis Dormagen ein. Diese Zeit konnten wir dann jedoch nutzen, um uns an die Halle zu gewöhnen, Haare zu flechten, ein neues Mannschaftsfoto zu machen und ein bisschen Bezirksligavolleyball zu gucken.
Nach einer kurzen Mannschaftsbesprechung startete das Team um Kapitänin Pauline Emig dann hoch motiviert ins Warm-Up gegen die Mädels aus Dingden, die in der Quali A ebenfalls alles gewinnen konnten. Es versprach ein spannendes Spiel zu werden, beide Seiten wollten sich den Rücken mit den ersten 2 Punkten des Tages stärken. Die Mädels vom Sorpesee starteten gut ins Spiel und es begann ein Spiel auf Augenhöhe. Beide Seiten kämpften um jeden Ball, boten den Zuschauern atemberaubende Abwehraktionen und triumphierten mit spektakulären Angriffen. Am Ende konnte sich der SV Blau-Weiß Dingden mit ein bisschen mehr Angriffshärte und -cleverness durchsetzen und dominierte das Ende des ersten Satzes. Sie hatten die Rechnung jedoch ohne den RC Sorpesee gemacht. Die Mädels ließen sich nicht unterkriegen und begannen den Satz mit einer starken Serie zum 5:1. Eine gute Passverteilung von Zuspielerin Lena Barthel und eine angepasste Abwehrformation ließen den Dingdenerinnen immer weniger Chancen, direkte Punkte zu erzielen. Viele Rallys kennzeichneten diesen Satz, wobei es den Gegnerinnen gelang, immer weiter an die Sorpeseerinnen ranzukommen. Unglücklicherweise musste man beim 12:12 verletzungsbedingt auf Frieda Bürger verzichten und schaffte es in den folgenden zwei Ballwechseln nicht aus dem Sideout zu punkten. Als das Aufschlagrecht aber zurück zu den Mädels aus dem Sauerland wanderte, konnte man präzise Druck auf die gegnerische Annahme ausüben und sie mit starker Abwehrleistung bekämpfen, sodass man den Satz zurecht auf der Habenseite verbuchen konnte und die Karten neu gemischt wurden. Auch der dritte Satz war geprägt von guten Aktionen auf beiden Seiten. Den Blau-Weißen gelang es, unsere Annahme unter Druck zu setzen, sodass diese sich einen Vorteil erspielten und es 9:14 gegen die Mädels vom See stand. Gute Block-Abwehr-Arbeit und druckvolle Aufschläge von Lilly Schulte schafften es, noch einmal Spannung zu erzeugen, jedoch musste man sich nach einem qualitativ hochwertigem Spiel 13:15 geschlagen geben.
Die Kampfansage nach der kurzen Enttäuschung der vorausgegangenen Niederlage war aber eindeutig: Jetzt erst Recht! – Frust aus dem Kopf verbannen, Positives speichern und mit dem selben Einsatz Dormagen und Aasee schlagen und für das erste starke Spiel belohnen. Gegen die unorthodox-spielenden Ausrichter gelang es in wechselnden Aufstellungen über sich selbst hinauszuwachsen und die ersten 2 Punkte in der Tabelle zu vermerken.
Im letzten Spiel gegen den NRW-Ligisten aus Münster ging es zu später Stunde dann noch einmal um alles. Die Ausgangslage gleich, beide gewannen gegen den Ausrichter, beide unterlagen den Mädels aus Dingden 2:1. Klar war, der Sieger dieser Partie würde sich den letzten verbleibenden Platz bei dem WDM am 11./12. März in Bocholt sichern. Die Nervosität zeigte sich besonders bei den Schützlingen um Headcoach Antonia Brenscheidt: „Wir konnten zu Beginn des Satzes nicht an die Leistung des ersten Spiels anknüpfen, zu viele Fehlaufschläge und Unaufmerksamkeiten im Spielaufbau ließen Aasee zu einer 13:9 Führung kommen.“. Nach einer kurzen Ansprache in der Auszeit pushten sich die Mädels aber zurück ins Spiel: clevere Angriffe, disziplinierte Abwehr und druckvolle Aufschläge zeichneten das Comeback aus, was mit dem ersten Satzgewinn belohnt wurde.
Im zweiten Satz schienen die Mädchen aus Aasee nahezu beeindruckt. Sie konnte dem Aufschlagdruck nicht standhalten, sodass sie nur noch wenig Druck im Angriff aufbauen konnten. Besonders Leonie Steiner ließ die Abwehr von Münster verzweifeln und auch die Kombination aus den Hinterfeldangriffen von Sara Zimmer und dem Angriffsspiel unserer Mitten machte einen erfolgreichen Block nahezu unmöglich. So war die Erleichterung in allen Gesichtern zu erkennen, als der Matchball für die Schäfchen des Trainergespanns Brenscheidt/Metzler gegeben wurde. Ein lautes „Wir vom Sorpesee“, freudiges Drücken und die ein oder andere Träne beschreiben die positiven Emotionen des Tages sehr gut. „Es hat sich gelohnt, wir haben und zurecht einen Platz bei der Endrunde erspielt! Und das, obwohl wir ein Team aus reinen u16-Spielerinnen sind.“ resümierte Co-Trainer Falk Metzler.
Für den RCS aktiv: Emig, Asolli, Buchholzki, Barthel, Steiner, Schulte, Bayer, Bürger, Bajraj, Zimmer, Karadas, Siemens