RC Sorpesee unterliegt dem BSV Ostbevern 1:3

Katharina Schallow und Franziska Finke im Block gegen starke Gegner aus Ostbevern

Als sich im Volleyballzentrum Sundern die Spielerinnen aus dem Münster- und nicht aus dem Sauerland nach Spielende zum Siegeskreis zusammenfanden, fühlte sich das falsch an und war doch die logische Konsequenz aus dem Spielgeschehen.

Mit großer Motivation in den Wettkampf gestartet wollte man die Niederlage gegen Bremen am Spieltag zuvor vergessen machen, die sicherlich durch die Erkrankungen der Diagonalspielerin Kim Spreyer und Außenangreiferin und Kapitänin Kirsten Platte begünstigt worden war. Nun wieder vollständig und in eigener Halle mit der blauen Wand im Rücken – was sollte da schief gehen?
Das Trainerteam hatte sich akribisch auf den Gegner vorbereitet. Doch sollten bereits die ersten Ballwechsel zeigen, dass es hier dicke Bretter zu bohren galt, wollte man die Hinspielniederlage gegen den BSV Ostbevern egalisieren.
Schnell lagen die HSK-Girls gegen die Münsterländerinnen zurück. Ein erheblicher Rückstand gleich zu Beginn des ersten Satzes (6:14) musste aufgeholt werden. Dass die BSV-Vertretung so schnell von Dannen ziehen konnte, lag insbesondere in Wiebke Silge begründet. Die Mittelblockerin, die einst in der A-Nationalspielerin spielte, trohnte im Mittelblock mit beeindruckender Physis und Übersicht und punktete immer wieder. Dass dem Team von Julian Schallow es aber grundsätzlich möglich war, diese harte Nuss zu knacken, zeigte Durchgang 1. Immer mehr kämpften sich die RCS-Atheltinnen ran und glischen beim 20:20 aus. Doch der Satzerfolg sollte ausbleiben. Dies lag vor allem auch daran, dass Ostbevern ein eingespieltes und kämpferisches Team stellte, das die Anweisungen des Trainerteams Münch/Klotz besser umzusetzen in der Lage war. Dies gelang dem Heimteam nicht. Zwar lautete der Matchplan, den Gegner in der Mitte zu binden, um bei schnell vorgetragenen Angriffen über die Außenpositionen zum Erfolg kommen zu können, wo nur ein relativ kleiner Block wartete. Doch dieser gute Plan wurde vom RCS-Kader nicht befolgt. Immer wieder verlagerte sich das Spiel des RC Sorpesee früh erkennbar auf die Bereiche, in denen der gut postierte Block aus Ostbevern schon lauerte und somit den Angriffsbemühungen der Sauerländerinnen nachhaltig den Druck nahm.  Kein Wunder also, dass bereit Satz 1 aus den Händen gegeben wurde.
Diese Mängel in der Spielumsetzung setzten sich auch in der Folgezeit fort. Die Offensivabteilung wirkte weiter ideenlos. So gelang des dem Gast auch in Durchgang 2, die Stärken nach Belieben auszuleben. Zu keinem Zeitpunkt in Satz 2 wurde es für den BV gefährlich. 19:25 – da war der erste Punkt für die Tabelle schon vergeben.
Kapitänin Kirsten Platte war wieder zurück auf dem Feld – hier in der Annahme

Einen Lichtblick am Ende des Tunnels sollte Durchgang 3 bieten. Der Seitenwechsel tat den Mädels um Kapitänin Kirsten Platte etwas besser. Es gelang in Ansätzen, die Vorgaben des Trainerteams aufs Feld zu bringen. Schon ganz folgerichtig lag der RCS den ganzen Satz über in Führung, die auch bis ins Ziel gerettet werden konnte. Wenngleich knapp (25:23) schöpfte die gut gefüllte Tribüne (265 Zuschauer) wieder Hoffnung, noch einen Tie-Break zu sehen.
Diese Hoffnung wurde indes jäh zerstört. Denn der BSV legte in Durchgang 4 wieder einen halben Gang zu. Dies sollte reichen, um den RCS in Schach zu halten. Obwohl den Mädels vom Sorpesee der Kampfgeist und der Einsatzwillen zu keinem Moment auch in diesem Satz abzusprechen war, musste das Team erkennen, dass der nicht nachlassende Gegner, der es durch ein taktisch variables Spiel verstand, der Mannschaft um Kapitänin Kirsten Platte die Entfaltungsmöglichkeiten zu nehmen, hier am Ende drei Punkte aus dem Sauerland entführen würde. Nach 107 Minuten Spielzeit beendete ein Fehler aus Seiten des RCS den Satz und damit auch das Spiel.
“Diese Niederlage schmerzt”, resümierte ein sichtlich enttäuschter Co-Trainer Linus Tepe kurz nach dem Abpfiff. “Wir wussten um die Stärken des Gegners. Aber auch um die Schwächen. Teilweise konnte man ja sehen, wie wir den BSV hätten knacken können. Es ist bitter, dass uns das nicht über die Spieldauer gelungen ist”, so der Co.

Auf Seiten des RCS muss jetzt eine Neubewertung erfolgen. Der Kontakt zur Spitze der Liga ist unterbrochen, die Gegner scheinen sich auf die Abläufe zunehmend eingestellt zu haben. Es gilt neue Spielvarietäten zu entwickeln, um im Wettkampfgeschehen weitere Auswahlmöglichkeiten zu schaffen.
“Das erfordert die Abkehr von liebgewonnenen Gewohnheiten, die Bereitschaft sich zu verändern. Vielleicht ist dies ein Punkt, an dem der RCS neue Spielstärke entwickeln kann”, so Tepe weiter.
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