Siegpremiere und Vollgas im Norden – Der RC Sorpesee schlägt Schweriner SC und liefert Volleyball Team Hamburg großen Fight

LaraZuspielMit hängenden Köpfen standen die Volleyballerinnen des RC Sorpesee am Sonntagabend nach der Partie gegen das Volleyballteam Hamburg am Rande des Spielfeldes der beeindruckenden CU Arena in der Hansestadt und konnten die eine oder andere Träne kaum verbergen. Soeben hatten sie ein denkwürdiges Spiel gegen den favorisierten Gastgeber 2:3 verloren und haderten mit dem unnötigen Ende der Partie und der Niederlage. Als Hamburgs Trainer Ali Hobst jedoch mit Lara Drölle die wertvollste Spielerin des RC Sorpesee mit der Silbermedaille auszeichnete, erhob sich die gesamte Arena. Die fast 40 Anhänger des RCS auf der Tribüne stimmten ihre Gesänge an und das faire Publikum in Hamburg spendete Applaus für das unterlegen Schlusslicht um seine angriffslustige Zuspielerin. Der Schlusspunkt eines Wochenendes ganz im Stile der RC Sorpesee Mentalität, bei dem die vier gewonnen Punkte am Ende fast zur Nebensache gerieten.
Schon am Samstagvormittag auf der Anreise nach Schwerin zeigte sich das Team um Spielführerin Kirsten Platte in bester Laune und froher Erwartung eines Wochenendes, das neben maximaler Belastung auch eine Menge Spaß und eine Portion Abenteuer enthalten sollte. Angekommen in der Volleyballarena in Schwerin wollten die guten Vorsätze zunächst aber nicht so recht fruchten. Schwerin zeigte sich konzentriert in Aufschlag und Annahme und punktete gegen zunächst überforderte Gäste aus dem Hochsauerland nach Belieben. Beim 4:14 aus RCS Sicht war der Fehlstart perfekt. In der nächsten Auszeit brachte Co-Trainer Linus Tepe mit neuen Impulsen Besserung, den Satzverlust aber konnte auch der gewiefte Taktiker nicht vermeiden. 17:25 und ein erneuter Tiefschlag für das verunsicherte Team. Beim Seitenwechsel folgte ein Wutausbruch auf der RCS Bank, der sogar das Schiedsgericht auf den Plan rief Mannschaft und Trainer zur Ruhe zu ermahnen. Das reinigende Gewitter zeigte Wirkung, ab Satz 2 spielte plötzlich ein anderer RC Sorpesee, einer der den zahlreichen mitgereisten Fans auf der Tribüne deutlich besser gefiel. Über 13:8 und 21:15 ging es zum 25:16 Satzausgleich. Nun war der RCS Express in Schwung und ließ sich auch vom holprigen Start in Satz 3 nicht mehr bremsen. Beim 10:10 war das Spiel wieder in Fahrt und beim 21:13 der erste Punkt der Saison in greifbarer Nähe. Schwerin fighte zurück zum 22:19 bevor der RCS den Satz und den ersten Punkt mit 25:19 klar machte. Damit aber war die Attacke auf Punkte an diesem Tag noch nicht beendet, Sorpesee wollte mehr. Beim 14:10 in Satz 4 war ein kleiner Vorsprung erspielt, der mit einigem hin und her bis zum 20:24 halten sollte. Nerven behalten und beim 25:20 feierten Team und Fans ausgelassen die ersten Punkte der Saison. Der anschließende Anschauungsunterricht bei der ersten Liga des Schweriner SC, das gewohnt gute Essen in Schwerin und ein abendlicher Spaziergang zur Unterkunft im Ruderclub Schwerin rundeten den ersten Tag des Wochenendes ab.
Nach Frühstück, Aktivierungslauf am Morgen und einigen Zusatzübungen ging es am Sonntagvormittag weiter nach Hamburg. In der schmucken CU Arena erwartete den RCS dann ein Ambiente, dass eines Erstligaspiels ebenso würdig gewesen wäre. Eine Atmosphäre die dem RCS nach einem 4:1 Traumstart nicht zu bekommen schien. Beim 11:19 aus Sicht der in dieser Phase überforderten Sauerländerinnen war der erste Satz fast verloren. Die kleine Aufholjagd zum 21:25 aus Sicht der Gäste aber machte Mut. Einen 0:3 Rückstand in Satz 2 egalisierte das Team umgehend und kaufte den angriffs- und blockstarken Gastgeberinnen mit unglaublichen Abwehraktionen für den Moment den Schneid ab. Über 20:15 transportierte man den Vorsprung zum 23:19 und verdienten Satzausgleich. Aus der 10 minutigen Pause kamen die jungen Gäste allerdingt deutlich schlechter als der nun angestachelte Gegner. Hamburg gab Vollgas und beim 11:18 schien ein Punkterfolg in Hamburg in das Reich der Träume zu gehören. Was folgte war die stärkste Performance eines RCS Teams auf der Volleyballbühne und ein Schlagabtausch, der die CU Arena in Verzückung versetzte. Sorpesee arbeitete sich heran, wehrte zwei Satzbälle ab und konnte mit spektakulären Aktionen beim 27:25 den ersten Punkt verbuchen. Die wütende Reaktion der Gastgeberinnen ließ nicht lange auf sich warten. In Satz 4 fand der RCS kein Mittel gegen die starken Aufschläge und knallharten Angriffe der Hamburgerinnen. Bis zum 10:8 führten die Gäste und konnten sich berechtigte Hoffnung auf weitere Punkte machen, eine einzige Aufschlagserie zum 20:10 aber nahm dem RCS den Wind aus den Segeln. So musste Satz 5 das furiose Finale einer an Spannung kaum zu überbietenden Partie liefern. Als Kim Spreyer mit einem krachenden Schnellangriff gegen den überragenden Mittelblock der Hamburgerinnen das 8:5 zum Seitenwechsel markierte stand der RCS Fanblock Kopf und spendete Applaus. Hamburg aber steckte nicht auf und sicherte sich in der finalen Phase unter Mithilfe einiger unbedachter Aktionen des RCS den Sieg mit 15:11.
Die hängenden Köpfe auf RCS Seite aber richteten sich recht schnell nach Spielende vor allem durch die aufmunternden Kommentare der nimmermüden RCS-Fans und die anerkennenden Worte der fairen Hamburger Anhängerschaft.
Für den RCS aktiv: Lara Drölle, Franziska Finke, Anna Hansknecht, Michelle Henkies, Leonie Hoffmann, Laura Kemper, Amy Knight, Kirsten Platte, Katharina Schulte-Schmale, Kim Spreyer, Lena Vedder, Vanessa Vornweg, Scout Henrike Axt und Co-Trainer Linus Tepe.

Print Friendly, PDF & Email