RCS gewinnt Kampfspiel mit 3:1

Erneuter Dreier lässt die Tribüne im Schulzentrum brodeln!

Aber: Da war guter Rat teuer und die Köpfe der Mädels vom Sorpesee hingen dann doch etwas herab: soeben hatte der VCO Berlin mit einem platzierten Lob den 25. Punkt in Satz 1 markiert und war mit 1:0 in den Sätzen in Führung gegangen. Die Beine etwas blockiert, die Hände nicht ganz in Position in Block und ein paar zusätzliche Abstimmungsschwierigkeiten in Block und Feldabwehr genügten den hellwachen Hauptstädterinnen für den Satzgewinn bei einer eigenen starken Leistung in Aufschlag und Angriff sowie auch in der Annahme, wie es Gästetrainer Manuel Hartmann nach dem Spiel unisono mit RCS-Coach Julian Schallow ausmachte. Es war aber nur der Auftakt in einen Volleyballabend, an dem am Ende dann doch der RCS den Sieg davontragen sollte und dies mit guten alten Volleyballtugenden und jeder Menge Rückenwind von der Tribüne.

„Heute läuft das hier nicht von allein, das geht nur über den Kampf!“ befand der RCS in der Satzpause und statt in Selbstmitleid zu zerfließen wurden fortan die schwarzen Ärmel hochgekrempelt und um jeden Ball gefightet. Die Annahme des RCS stabilisierte sich zusehends und brachte Interims-Kapitänin Michelle Henkies ab Satz 2 in immer bessere Zuspielsituationen. Diese dankte es mit einem Tick mehr Tempo und der einen oder anderen Lücke im erwartet hohen VCO Block. Der RCS nutzte diese Lücken zunächst vereinzelt bis zum 14:12 dann immer häufiger und baute eine kleine Führung aus. So waren es am Ende auf Seiten der Gastgeberinnen nicht die spektakulären Einzelaktionen, sondern tolles Teamwork, dass beim 25:20 zum Satzausgleich führte und die Uhr des Spiels wieder auf null stellte.

Berlin antwortete entschlossen und hatte bis zum 5:10 aus RCS Sicht in Satz 2 fast alles richtiggemacht. Dann aber kamen die Gastgeberinnen unter dem Jubel der Blauen Wand zurück. Starke Aufschläge von allen Positionen brachten unter der Regie von Martin Barthel die Annahme der Gäste in Verlegenheit und der RCS-Block konnte ein ums andere Mal beherzt zupacken. Beim 20:16 riss der RCS eine kleine Lücke und musste doch bis zum Ende fighten, um mit einem Block zum 25:22 erstmalig in der Partie in Führung zu gehen. „2:1 nach Sätzen, die Fans im Rücken und nur noch ein Satz bis zum Sieg, da muss doch jetzt was gehen!“ befand man auf der Tribüne und neben dem Spielfeld.

Diese Rechnung aber hatte der RCS an diesem Abend ohne die weitangereisten Gäste aus Berlin gemacht. Die junge Mannschaft um ihr Kapitänin und spätere MVP Michelle Bachmann antwortete wütend und dominierte bis zum 1:5 aus RCS Sicht die Anfangsphase des vierten Durchgangs. Die Damen vom Sorpesee aber waren an diesem Abend nicht mehr bereit einen Schritt zurückzugehen: eine Auszeit und zwei starke Aufschlagserien später war der RCS wieder im Spiel und schaffte es, anderes als zuletzt in Emlichheim die Spannung schnell wiederaufzubauen. Beim 11:11 war der Anschluss wieder geschafft und die Gastgeberinnen nahmen noch einmal Rhythmus und Schwung auf. Über 20:14 enteilte der RCS-Express und sicherte sich vor seinen treuen Fans den nächsten Dreier beim ungefährdeten 25:18 in Satz 4.

Allgemein scheint das 3:1 für den RCS seit der schmerzlichen 3:1 Niederlage in Oythe zu einer Art Standardergebnis geworden zu sein: satte vier 3:1 Siege in der Ferne und in eigener Halle reihte das Team seitdem aneinander und blickt somit für kommende Woche aus einer vielversprechenden Verfolgerposition von Platz 3 gen Tabellenspitze, von der zumindest für eine Nacht der nächste Gegner der Sauerländerinnen, der USC Münster, grüßt.

Für den RCS aktiv: Lena Barthel, Bonnie Bastert, Antonia Brenscheidt, Ida Bucholzki, Frieda Bürger, Pauline Emig, Nicole Freiburg, Michelle Henkies, Maria Schiewaldt Escobar, Kim Spreyer, Leonie Steiner, Vanessa Vornweg, Victoria Vornweg, Sara Zimmer, Physio Anne Schmitz, Co-Trainer Martin Barthel, Trainer Julian Schallow und viele, viele mehr.

Ein dickes Dankeschön geht an Ralf Litera für die Fotos der Partie

 

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