RC Sorpesee zeigt seine zwei Gesichter – Gäste bringen sich um den Lohn der Mühen in Ostbevern

Immer mittendrin und voller Einsatz garantiert (Nesthäkchen Victoria Vornweg in der Annahme)

Wenn die Binsenweisheit „das Spiel hatte zwei Halbzeiten“ einmal Recht am Platz gewesen sein sollte, dann an diesem Wochenende bei der Partie des Tabellenzweiten Ostbevern gegen die jungen Herausforderinnen vom Sorpesee. So teilten sich beide Teams schiedlich friedlich das Spiel untereinander auf. Dumm für die Sauerländerinnen nur, dass der BSV mit der ersten Hälfte von Satz 1, Satz 4 und dem Tiebreak irgendwie die effizientere Spielhälfte erwischt hatte und mit zwei der drei Punkte das schmucke neue Spielfeld in Ostbevern einweihen konnte. Darüber hinaus waren auch die Trainer in ihrer Analyse ziemlich schnelle einig: „Klasse Spiel, einer musste gewinnen und das war am Ende das besser eingespielte und abgezocktere Team mit dem besseren Ende für den BSV!“

Satz 1 sah zunächst einen RC Sorpesee, der überaus schwer aus den Startlöchern kam. Mit Bonnie Bastert für die unter der Woche erkrankte Kim Spreyer und einer glänzend aufgelegten Laura Kemper neben Nicole Freiburg auf Außen brauchte das Team fast die Hälfte des Satzes, um überhaupt einmal in die Partie zu kommen. Erst mit dem Signal zum Angriff in Form von einer furios aufschlagenden Alina Hustadt von der Bank kam das Team so richtig in die Gänge. Ein zehn Punkte Rückstand schrumpfte schnell zusammen und unter den Sängen der jungen RCS Anhänger auf der Tribüne war beim 21:23 der Anschluss fast wieder hergestellt. Zum Kippen brachte der RCS den Auftaktsatz (22:25) zwar nicht mehr aber in der Folge gab das Team dem Spiel dennoch eine Wende.

Packten beherzt zu und wurden das eine um das andere Mal belohnt (RCS Block um Laura Kemper und Franziska Finke)

Ab Satz 2 setzte das Team aus dem Sauerland nämlich ein ganz neues Gesicht auf, eines, das auch den starken und in heimischer Halle sehr selbstbewusst auftretenden Ostbeverinnen nicht schmecken konnte. Unter der Regie von Michelle Henkies und der klugen Annahmeregie des RCS Riegels drehten die Gäste nach einem 0:1 Rückstand den Gashahn mächtig auf. Kim Spreyer fand ihren Aufschlag und krachende Blocks um Vanessa Vornweg und Franziska Finke hinterließen Wirkung bei unvermindert wütend attackierenden Gastgeberinnen. Was aber auch das Heimteam in dieser Phase probierte, der RCS war im Spiel angekommen und drückte Satz 2 seinen Stempel auf. Katharina Schallow und Bonnie Bastert sorgten für Entlastung von der Bank und über wohlüberlegte Außenangriffe in Person von Nicole Freiburg und Laura Kemper kam der RCS zum verdienten Satzausgleich mit 25:12. 10 min Pause und neu sammeln.

Aber auch nach der Pause waren es zunächst die Sauerländerinnen, die mit viel Kampf und cleverem Spiel der Partie weiter die Richtung gaben. Flexible Positionswechsel gaben dem BSV immer wieder neue Aufgaben im Block und vor allem das Schnellangriffsspiel des RCS wusste zu gefallen. Eine Phase der Partie in der die offensichtliche Erkrankung des RCS Trainerteams kaum auffiel, zu viel Power entwickelten die Damen auf dem Feld. So setzte sich der RCS erneut ab und zog sein Spiel unter Pauken und Trompeten in der gut gefüllten Beverhalle bis zum 25:16 überzeugend durch.

Unter Dauerbeschuss aber mit vielen guten Lösungen (RCS Außen um Nicole Freiburg)

Umso erstaunlicher, dass die Mannschaft um Zuspielerin Michelle Henkies und die wiedergenesene Spielführerin Vanessa Vornweg das wunderbare Auswärtsgesicht nach Satz 3 zur Seite legte und fortan am Spiel nicht mehr so recht teilnahm. „Na ja, ich kann mich zumindest nicht dran erinnern gesagt zu haben, dass wir mit dem Punkt schon leben können und jetzt aufhören!?“ gab ein sichtlich konsternierter Trainer Julian Schallow später zu Protokoll. Zwar fand er selbst nach dem starken turn around im Spiel nicht immer die richtigen Worte und leistete sich einige taktische Patzer, aber daran so der Tenor habe es dann doch nicht gelegen. Mit 25:16 und 15:2 landeten die Sätze 4 und 5 beim BSV, der nicht, wie man vermuten könnte, das Personal komplett austauschte sondern einfach weiterspielte. Beim RCS schien es, als habe man komplett gewechselt und doch war es nicht so.

Am Ende blieb für den RCS Anhang wie so oft eine Menge Aufbauarbeit, für das Trainerteam eine Menge Denksportaufgaben für die kommenden Wochen und für das Punktekonto dann doch ein Punkt für die Sauerländerinnen, über den der Trainer dann doch ein klares Urteil fällte: „Nun ja, wer die Mitte des Spiels gesehen hat, der muss das schon anerkennen: den Punkt haben sich die Mädels in der Phase wirklich verdient!“ – zum Rest schwieg der Verantwortliche zumindest nach Außen. Für den RCS wird es darum gehen, in der Zukunft mehr vom guten Gesicht zu zeigen, Auswärts und Daheim!

Für den RCS aktiv: Bonnie Bastert, Leonie Baumeister, Franziska Finke, Nicole Freiburg, Michelle Henkies, Alina Hustadt, Laura Kemper, Katharina Schallow, Kim Spreyer, Vanessa Vornweg, Victoria Vornweg, Co-Trainer Linus Tepe und Trainer Julian Schallow.

Bilder zum Wochenende mit einem dicken Dankeschön an Ralf Litera

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