Wieder einmal mit leeren Händen standen die Volleyballerinnen des RC Sorpesee am vergangenen Samstag nach einer gerade am Ende nervenaufreibenden Partie gegen einen starken Gast aus dem Rheinland vor ihren Fans. Trainer Julian Schallow haderte dabei vor allem mit den Sätzen 2 und 3 in denen sein Team vollkommen den Faden verlor und dem zweifelsohne brillant aufspielenden Tabellenführer zu wenig entgegensetzen konnte. Satz 1 und auch weite Phasen von Satz 4 zeigte das Team um eine starke Spielführerin Vanessa Vornweg dann aber doch, dass die Blaue Wand weiter auf das Team zählen kann, ebenso wie umgekehrt.
So geriet unter den erneut verschärften Corona Bedingungen bei nur 90 Zuschauern und wieder einmal ausverkauftem Haus der erste Satz zu einer kleinen Kostprobe wozu in Liga 2 auch ein Team des Tabellenendes fähig ist. Der RCS startete stark, die Annahme arbeitete konzentriert und das RCS Angriffsspiel lief aus dieser Basis heraus flüssig und schnell. So ergaben sich auch im hohen Block der Leverkusenerinnen immer wieder Lücken, die Kim Spreyer, Bonnie Bastert und Co. immer wieder geschickt nutzten. Zwar zeigte auch Leverkusen speziell mit Ex-Erstligaspielerin Rebecca Schäperklaus schon in Satz 1 seine Klasse, aber die Mädels vom See hielten dagegen. Der Lohn für die Mühen und eine starke Mannschaftsleistung war ein Start-Ziel Satzgewinn zum 25:20 und damit das Zeichen, dass der RCS im Spiel angekommen ist.
Warum die Gäste aus dem Rheinland allerdings bis zum Spiel in Sundern erst einen Satz und noch keinen Punkt abgegeben hatten zeigte das Team ab Durchgang 2. Vor allem im Aufschlag legte Bayer gleich drei Gänge zu und stellte den neu formierten Annahmeriegel des RCS vor immer mehr Probleme. Zudem waren es auf Seiten der Gäste gleich mehrere Akteurinnen, die ab Satz 2 ihre Aufschläge trafen. Sichtlich beeindruckt schaltete der RCS zudem einen Gang zurück und die Sätze 2 und 3 gerieten zur Machtdemonstration eines der Top Teams der Liga. „Zu wenig und zu spät dagegengehalten!“ lautete im Trainertalk die einfache Meinung von Trainer Julian Schallow und vielleicht hatte er Recht, denn an der physischen Verfassung der Sorpesee Mädels konnte es nicht liegen, das zeigte Satz 4.
Denn im leider, aus Sicht der niemals aufsteckenden Fans, letzten Satz des Tages war der RCS wieder voll da. Schnell fand das Team in veränderter Aufstellung wieder zurück in eine verloren geglaubte Partie und setzte sich ab. Dass Vorsprung verteidigen nicht zu den Stärken des RCS in dieser Saison gehört zeigte sich in der Mitte des Satzes, als Leverkusen die Lücke immer mehr schließen konnte und beide Teams im Gleichschritt auf die Zielgerade des Satzes einbogen. Der RCS fightete um jede Chance, leistete sich in dieser Phase aber leider einige leichte Fehler im Annahmebereich, die Leverkusen gekonnt nutzte. Umgekehrt hatte der RCS Chancen, zum 23:23, zum 24:24 aber packte nicht zu. So hieß es am Ende 23:25 und 1:3. Verdient sicherlich ob der Sätze 2 und 3. Unausweichlich, sicherlich nicht, wie Sätze 1 und 4 zeigten.
Am Ende eines trotz der Umstände stimmungsvollen Abends im Schulzentrum Sundern waren sich dann beide Trainer einig: „Tolles Publikum, wechselhaftes aber rassiges Spiel und das Wichtigste: gesund bleiben und weiter jede Sekunde auf dem Feld genießen!“
Für den RCS aktiv: Bonnie Bastert, Maya Blume, Leonie Baumeister, Hanna Fleischer, Michelle Henkies, Alina Hustadt, Laura Kemper, Marie Metger, Kirsten Prachtel, Lara Schumann, Kim Spreyer, Victoria Vornweg, Vanessa Vornweg, Johanna Voß, Physio Anne Schmitz, Scout Katharina Schallow, Co-Trainer Linus Tepe und Coach Julian Schallow.
Fotos: Ralf Litera