RCS gewinnt verrücktes Hinrunden-Finale – 3:0 in Cloppenburg bringt die Herbstmeisterschaft

Als Nicole Freiburg nervenstark den alles entscheidenden Punkt zum 25:23 gegen den TV Cloppenburg erzielte, kannte der Jubel auf Seiten der RC Sorpesee Volleyballerinnen keine Grenzen mehr. Ausgelassen feierten Team und Fans den 3:0 Sieg gegen einen TV Cloppenburg, der zuvor weite Teile des zweiten und dritten Satzes in Führung gelegen hatte und dennoch ohne Satzgewinn den Damen aus dem Hochsauerland den Vortritt lassen musste. Aber alles der Reihe nach, an einem Abend, an dem man gut und gern die Nerven verlieren konnte.
Der erste Satz sah einen hellwachen RC Sorpesee, der den TV Cloppenburg mit guten Aufschlägen ein ums andere Mal unter Druck setzen konnte. Die Annahme um Libera Lisa Hennecke funktionierte in dieser Phase tadellos und Lara Drölle zog mit ruhiger Hand die Fäden. Der RCS war mannschaftlich geschlossen und profitierte von den erfolgreichen Entlastungen von der Bank durch Henrike Axt und Theresa Lübke, die der angeschlagenen Spielführerin Kirsten Platte ab und an eine Verschnaufpause verschaffte. Über 6:9 und 16:11 verschaffte sich der RCS ein kleines Polster, das trotz einiger Schwächephasen bis zum 25:21 halten sollte. Ein in Summe starker erster Satz, der Mut machen sollte für weitere Taten.
Was aber nun in Satz 2 und 3 folgte brachte Fans und Betreuer der Gäste zeitweise zur Verzweiflung und ließ alle Zuschauer in der schmuckvollen Leharhalle verwundert die Augen reiben. Zu Beginn des zweiten Satzes schienen die Gastgeberinnen das Netz verriegelt zu haben und unter eifriger Mithilfe einiger übermotivierter RCS-Angriffe sammelte der TV Cloppenburg fleißig Punkte für die Blockstatistik. 1:6 bei der ersten Auszeit, 4:14 bei der zweiten Auszeit, es schien als fände das RCS-Team den Hebel nicht, den es beim Seitenwechsel wohl verlegt hatte. Unzufriedenheit in allen Gesichtern und unter diesen schwierigen Umständen schnappte sich Johanna Voß beim 12:20 den Ball. Zehn Punkte und eine Auszeit später hatte der RCS den Spielverlauf in Satz 2 beim 22:20 vollkommen auf den Kopf gestellt. Dem TV Cloppenburg gelang noch der Anschluss zum 21:22 dann aber belohnte sich der RCS für eine beispiellose Aufholjagd und sicherte sich beim 25:21 auch Satz 2.
Sollte man meinen, dass das junge Sauerländer Team aus dem Start von Satz zwei seine Lehren gezogen hatte, sah man sich zu Beginn von Satz 3 getäuscht. Nach 5 Spielminuten und 30 Sekunden Auszeit zeigte die Anzeigentafel ein sattes 8:0 für den TV Cloppenburg und auf Seiten des RCS wurde mal wieder energisch Klartext gesprochen. Bei 5:10 hatte man einige Punkte schon zurückgeholt aber hing dennoch gewaltig in den Seilen. Zweiter großer Auftritt des Abends und dieses Mal war es mit Michelle Henkies eine der jüngsten Akteurinnen, die die Initiative übernahm. Eingewechselt zum Aufschlag für die famos kämpfende Lena Vedder brachte der Youngster im RCS Team im Duett mit Taktik Coach Linus Tepe die Annahme des TV Cloppenburg zur Verzweiflung. Bis zum 13:10 legte sie im Aufschlag los wie die Feuerwehr, um dann das Feld für eine gut erholte und gelaunte Lena Vedder wieder zu überlassen. Eine weitere Schwächephase des RCS zum 16:18 konnte überwunden werden, bevor mit Kirsten Platte, Katharina Schulte-Schmale und Nicole Freiburg die drei erfahrensten RCS Akteurinnen wichtige Punkte im Endspurt sicherten. Cloppenburg wehrte zwei Matchbälle ab, der dritte brachte beim 25:23 die Entscheidung und die Herbstmeisterschaft für den RC Sorpesee in Liga Drei. Ein Sieg der Moral und des ungebrochenen Kampfgeistes gegen einen block- und angriffsstarken Tabellendritten.
Lange in Erinnerung bleiben wird Team und Fans die Heimfahrt im Bus, in dem genug Zeit war, das Erlebte zu besprechen, den ein oder anderen Song anzustimmen und am Ende auch die Beine hochzulegen nach einer mehr als intensiven und am Ende unerwartet erfolgreichen Hinrunde in der neuen Spielklasse. In einem waren sich am Ende alle Beteiligten einig: „Tolle Aktion und eine Auswärtsfahrt die nach Wiederholung schreit!” So hat der kleine Kniff mit Fanunterstützung am Ende wohl doch gefruchtet, bedankten sich doch die Spielerinnen überschwänglich bei den mitgereisten Fans, die sie gut gelaunt in die verdiente Winterpause verabschiedeten.
Für den RCS aktiv: Henrike Axt, Lara Drölle, Nicole Freiburg, Lisa Hennecke, Michelle Henkies, Theresa Lübke, Kirsten Platte, Katharina Schulte Schmale, Lena Vedder, Johanna Voß, Co-Trainerin Leonie Hoffmann, Taktik-Fuchs Linus Tepe, Physio Anne Schmitz und eine verrückte Schar von Auswärtsfans.

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