Samstagskrimi in Münster – RC Sorpesee rollt das Spiel von hinten auf

Amy AngabeMit einem wohlüberlegten Angriffsschlag auf die Position 1 sicherte RCS Hauptangreiferin Lena Vedder am vergangenen Samstag das 15:12 und damit letztlich zwei verdiente Punkte für die Tabelle der 2. Bundesliga Nord der Damen. Dass es für die Damen vom Sorpesee vor der Blauen Wand in Münster über fünf Sätze ging, hatte am Ende zwei Gründe: einen gut aufgelegten und mit Lea Hildebrand und Alisha Ossowski mit zusätzlicher Erstligaerfahrung stabilisierten Gegner und den eigenen schlafmützigen Start ins Spiel.
Satz 1 sah im Duell der beiden Tabellenschlusslichter zunächst eine halbherzige Vorstellung der Gäste aus dem Sauerland. Beim 12:11 führte der RCS zwar noch, konnte große Probleme in der Ballannahme und in der Feldabwehr jedoch nicht mehr lange kompensieren. Münster hingegen spielte aus einer stabilen Annahme, in der vor allem die langjährige Annahme und Abwehrspezialistin der Erstligamannschaft Alisha Ossowski viel Verantwortung übernahm. Ein Schachzug von USC Trainer Christian Wolf der Wirkung zeigte. Zudem hatte der RCS mit erheblichen Blockproblemen, speziell gegen die sehr präsente spätere MVP des USC Lea Hildebrand im Mittelblock, zu kämpfen. In der Folge zog der USC an und war trotz Auszeiten beim 13:15 und beim 16:20 aus RCS Sicht nicht mehr vom Satzgewinn abzubringen. 21:25 und der Auftaktdurchgang ging an die Gatgeberinnen.
Im zweiten Satz zeigte sich zunächst ein ähnliches Bild. Münster agierte, der RCS reagierte. Beim 2:8 im der technischen Auszeit schienen alle Trümpfe in Händen der Gastgeberinnen. Langsam aber sicher drehte der RCS nun jedoch den Gashahn auf. Die Aggressivität in den Aktionen stieg und Punkt für Punkt arbeitete sich das Team unter taktischer Leitung von Linus Tepe zurück. Katharina Schulte-Schmale stabilisierte gemeinsam mit Michelle Henkies und Kirsten Platte die Annahme und mit ihr nahm das RCS Spiel Fahrt auf. Lara Drölle verteilte die Bälle zunehmend temporeicher und sorgte für Lücken im hohen USC Block. Beim 16:17 war die Lücke fast geschlossen und Henrike Axt kam zu ihrem lange ersehnten Comeback auf der Außenposition. Beim 23:21 war der RCS erstmals im Vorteil, ärgerte sich aber in der Folge über unglückliche Punktverluste, die den USC wieder heranbrachten. Satzball Sorpesee, Satzball Münster; und am Ende kam es wie es kommen musste, der RCS schenkte den Satz durch einen einfachen Fehler den Gastgeberinnen. 27:29 und damit 0:2 aus Sicht der Sauerländerinnen in Münster.
Einige Zuschauer verließen nach dem dramatischen Ende des zweiten Satzes die Halle, die Helfer richteten sich auf einen frühen Feierabend ein, kurzum: die Kräfteverhältnisse schienen geradegerückt und Münster auf der Siegerstraße. Wohl dem Team, das auch Auswärts auf weit mehr als 50 Schlachtenbummler vertrauen kann. Die Blaue Wand war noch lange nicht fertig mit dem Spiel und startete durch. Das Team verstand die Aufforderung und kam spät aber gerade noch rechtzeitig ins Rollen. Leonie Hoffmann wirbelte über Außen und bildete ein perfektes Duo mit der Katharina Schulte-Schmale. Franziska Finke entlastete von Zeit zu Zeit den aufmerksamen RCS Mittelblock um Kim Spreyer und Vanessa Vornweg. Zudem hatte Mannschaftsführerin und spätere MVP Kirsten Platte ihr Spiel gefunden und brannte ein Abwehrfeuerwerk ab. Lena Vedder punktete konstant über die Diagonale und zog der eifrigen USC Abwehr Schritt für Schritt den Zahn. Mit schwindenden Kräften auf USC Seite konnten die Gastgeberinnen dem RCS und seinen Fans nichts mehr entgegen setzen. Mit 25:19 gelang der Anschluss und beim 25:17 in Satz 4 schienen die Gäste aus dem Sauerland ihrerseits ein Ausrufezeichen gesetzt zu haben. Den 5:1 Blitzstart in Satz 5 konnte Münster zum 8:8 noch einmal ausgleichen, danach aber setzte sich der Kampfgeist der Sauerländerinnen durch und die Blaue Wand feierte beim 15:12 zwei verdiente Punkte.
Für den RCS aktiv: Henrike Axt, Lara Drölle, Franziska Finke, Anna Hansknecht, Michelle Henkies, Leonie Hoffmann, Amy Knight, Kirsten Platte, Katharina Schulte-Schmale, Kim Spreyer, Lena Vedder, Vanessa Vornweg, Scout Laura Kemper, Physio Anne Schmitz und Co-Trainer Linus Tepe.

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