Reifeprüfung bestanden – junges RCS Team erspielt sich drei Punkte gegen erstarkende Bonnerinnen

Mit maximaler Intensität nach den Auszeiten – RCS mit viel Schwung aus den Besprechungen

Als mit etwas Dusel der letzte Aufschlag von RCS Mittelblockerin Franziska Finke als Netzroller im Feld der Bonnerinnen landete gab es auf Seiten der Gäste aus dem Sauerland kein Halten mehr. Ganz zu Recht, hatte man doch gerade mit dem SSF Fortuna Bonn das Team der Stunde in Liga Drei in Schach halten können und zwei Sätze lang sogar ordentlich durcheinandergewirbelt. Der letzte Satz des 3:0 Sieges war dann vielleicht sogar der bemerkenswerteste, hatte der RCS hier doch lange in Rückstand gelegen und zeitweise kein Rezept gegen das schnelle Bonner Spiel vor einer liebevoll bereiteten Kulisse in der Bonner Hardtberghalle gefunden. Am Ende jubelten zwei Dutzend frenetische RCS Anhänger und spendeten ihrem Team den verdienten Applaus für ein hartes Stück Arbeit und drei verdiente Punkte.

Der RCS startete im Vergleich zur Partie gegen Emlichheim unverändert, musste in Bonn jedoch auf die Hilfe von Leonie Hoffmann im Angriff und Aufschlag verzichten. Die verletzte Außen aber stellte sich mit allem was sie hatte in den Dienst der Mannschaft und zeigte bei ihren Kurzeinsätzen in Annahme und Abwehr eine Top Leistung, die einer der Hauptdarstellerinnen des Abends Kirsten Platte einige Verschnaufpausen verschaffte. Eben jene Kirsten Platte und ihr Pendant Katharina Schallow auf der anderen Außenposition trugen einen erheblichen Teil der Angriffslast im Spiel des RCS. Nach einem anfänglichen Abtasten in Satz 1 bis zum 10:9 aus RCS Sicht lief das Spiel schiedlich friedlich verteilt. Dann drehten die Gäste um ihre MVP Zuspielerin Lara Drölle das Tempo in Aufschlag und Angriff hoch und dies in einer auch für die Außenstehenden unglaublichen Art. Gerade einmal 3 Punkte ließ das Team ab diesem neunten Punkt für Bonn noch bis zum Satzende zu. Laura Kemper verstärkte den Angriff über die Außenpositionen, Bonnie Bastert lieferte im Aufschlag einige gefährliche Flatterbälle und Alina Hustadt hatte bei ihrem Drittligadebüt sichtlich Spaß gerade im Zusammenspiel mit Lara Drölle, die sich kurzerhand auch im Angriff austoben mochte. 25:12 eine echte Duftmarke, die der Tabellenzweite hinterließ und ordentlich Rückenwind für Satz 2. Auch diesem Durchgang drückte der RCS von Beginn an den Stempel auf. Bonn fand, taktisch durch ihren Coach Albert Klein glänzend auf die Angriffe der Gäste eingestellt in Block und Feldabwehr aber besser ins Spiel. Luisa Reinhardt trieb die Gäste zudem mit variablem und schnellem Spiel über die Mitte schier zur Verzweiflung. Hier fand sie vor allem in Carola Schäfermeyer, MVP auf Bonner Seiten, eine nimmermüde Abnehmerin. Dennoch konnte der RCS sich auf die eigenen Stärken besonders im Aufschlag und in der Annahme verlassen und zog ab dem 9:6 wieder unaufhaltsam davon. Kim Spreyer hatte das Visier auf Diagonal eingestellt und fand immer wieder Lücken im Bonner Block, ebenso wie Vanessa Vornweg und Franziska Finke, die dem Bonner Schnellangriff in Effizienz an nichts nachstanden. Die spektakulären langen Ballwechsel gewann zumeist das Gästeteam vom Sorpesee, das bei komfortabler 23:13 Führung  die Chance ausließ dem zweiten Satz ein ähnlich schnelles Ende zu setzen wie dem ersten.

Ab diesem Spielstand zeigte das Bonner Team seine Erfahrung und Klasse, Punkt um Punkt fightete sich die Mannschaft unterstützt von den Fans zurück. Unter den Anhängern auch die Drittligavolleyballer des TUS Mondorf, die zuvor im Vorspiel drei Punkte nach Bonn geholt hatten. Erst beim 24:20 gelang es dem Team um eine ruhig bleibende Lara Drölle den Satz einzutüten und damit den ersten Punkt des Tages zu sichern. Mit dem Seitenwechsel entwickelte sich das Spiel, auf das die Anhänger auf der Tribüne von beiden Seiten gewartet hatten. Packende Ballwechsel, große Emotionen und Sahneaktionen auf beiden Seiten. Speziell die Feldabwehr beider Teams kratzte einige unfassbare Bälle vom Boden und verdiente sich frenetischen Beifall der eigenen und anerkennendes Kopfnicken der gegnerischen Seite. Beim  6:10 war Auszeitzeit auf RCS Seite und das Feuer in der Runde nach einer kurzen Aussprache wieder geweckt, der Zwischenspurt brachte das Team über 9:10 auf 14:12 in Front und es schien als bekäme der RCS das Spiel erneut in den Griff. Einige überhastete Aktionen später aber hatte man den erfahrenen Gästen beim 15:18 das Feld wieder überlassen, nur um sich in der zweiten Auszeit dann wieder auf die eigenen Stärken zu besinnen. Druckvolle Aufschläge von Lara Drölle und Kirsten Platte brachten das Team wieder heran und beim 19:19 in den Schlussspurt des Satzes. Beim 22:22 schien der RCS sich einen Big Point aus der Abwehr erkämpft zu haben, wurde aber vom Schiedsgericht überstimmt und sah sich beim 22:23 dem drohenden Satzanschluss ausgesetzt. Ein krachender Außenangriff und zwei messerscharfe Aufschläge später jubelte dann beim 25:23 doch das Gästeteam über ein 3:0, dass in dieser Form alles andere als gewöhnlich ist.

So nehmen die jungen Damen vom Sorpesee am Ende einer langes Auswärtstour nicht nur drei Punkte und eine Menge gutgelaunter Fans mit auf die Rückreise. Von der Erfahrung und klaren Spielanlage der Bonnerinnen sowie dem Tempo im Schnellangriff können sie zudem noch eine Menge lernen und versuchen umzusetzen in den kommenden Aufgaben in einer noch langen Saison.

Für den RCS aktiv: Bonnie Bastert, Lara Drölle, Franziska Finke, Michelle Henkies, Leonie Hoffmann, Alina Hustadt, Laura Kemper, Kirsten Platte, Katharina Schallow, Kim Spreyer, Vanessa Vornweg, Victoria Vornweg, Physio Anne Schmitz und Co-Trainer Linus Tepe.

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