Dreifach Punkte in Leverkusen – RC Sorpesee übersteht den Stresstest gegen Bayer

Manchmal benötigt es nur zwei Bälle und das Geschehen eines ganzen Regionalligaspieltages ist treffend zusammengefasst. Schon der erste Ball des Tages sollte für den RC Sorpesee verhängnisvoll enden. Beim Versuch einen zu dicht gestellten Ball im Angriff noch zu erreichen geriet eine Spielerin der Gastgeberinnen über die Mittellinie und dies just unter die Füße der im Block aktiven Johanna Frikkel. So war es beim 1:0 im ersten Satz, dass das Gästeteam aus dem Hochsauerland auf seine Regisseurin und eine der wichtigsten Führungsspielerinnen der vergangenen Spiele verzichten musste. Die zweite bezeichnende Aktion datiert aus dem dritten Satz eines ereignisreichen Spiels. Von Position vier aus riskiert mit Michelle Henkies die jüngste Spielerin in der Halle einen 8m Überkopfpass auf ihre Diagonalspielerin. Kimberly Drewniok ist zur Stelle und vollendet einen Pass, der die Zuschauer zu Standing Ovations animierte. Ein wichtiger Punkt und ein Schritt auf dem Weg zum 3:0 Erfolg des Tabellenführers beim Schlusslicht, ein Erfolg den man in dieser Konstellation jedoch nicht als selbstverständlich verbuchen sollte.

Der erste Satz in Leverkusen war eine Demonstration des Willens und eine Trotzreaktion par Excellence des RC Sorpesee. Schnell war nach der Verletzung klar, dass man sich keinesfalls in Selbstmitleid verlieren wollte. Michelle Henkies ersetzte Johanna Frikkel und verdiente sich neben dem Applaus der Halle und dem Respekt ihres Teams auch ein Sonderlob der Trainer. Der RC dominierte mit starken Aufschlägen durch den Mittelblock um Franziska Meier und Kirsten Platte das Geschehen und konnte durch stabiles Sideoutspiel den Vorsprung geschickt über di Zeit bringen. Leonie Hoffmann punktete über Außen und lieferte sich mit Nicole Freiburg und Katharina Schulte-Schmale einen internen Punktewettkampf über die Außenpositionen. Auf der Diagonale brachte Lara Drölle wichtige Entlastung für Kimberly Drewniok und mit 25:17 ging Durchgang eins an den RCS.

Im zweiten Satz dann drehte der RCS nach einem kleinen Fehlstart in der Mitte des Satzes mächtig auf. Die Mitte punktete konstant und Johanna Voß gelang zudem eine sehenswerte Aufschlagserie. Als auch die Abwehr noch weiter stabilisiert werden konnte und Lisa Hennecke im leicht veränderten Rhythmus auf Betriebstemperatur gekommen war, zogen die Gäste davon und sicherten sich beim 25:16 die 2:0 Satzführung gleichbedeutend mit dem ersten Punkt des Abends.

„Wo ein Punkt ist, da sind auch noch zwei weitere!“ und nach diesem Motto nahm der RCS den Schwung mit in den dritten Satz. Leverkusen kämpft stark, legte im Aufschlag nochmals zu und konnte die Lücke bis auf zwei Punkte wieder schließen. Die Sauerländerinnen aber kämpften zurück, Franziska Meier verstärkte den Block und Lara Drölle setzte sich im Aufschlag gekonnt in Szene. Plötzlich war die Wirkung in diesem einmal mehr durch Linus Tepe stark dirigiertem Element wieder da und der RC Sorpesee sicherte sich unter dem Applaus der mitgereisten Fans mit 25:20 den 3:0 Auswärtserfolg. Drei Punkte in der Ferne und ein Tänzchen um die verletzte Johanna Frikkel, die angesichts der geschlossenen Teamleistung auch wieder lächeln konnte. Ein dickes Dankeschön geht einmal mehr an die tollen Fans des RCS, die auch die weite Fahrt nach Leverkusen nicht abschreckte und die ihr Team auch in diesem komplizierten Spiel bedingungslos nach vorne peitschten.

Für den RCS aktiv: Kimberly Drewniok, Lara Drölle, Johanna Frikkel, Nicole Freiburg, Michelle Henkies, Lisa Hennecke, Leonie Hoffmann, Kirsten Platte, Franziska Meier, Katharina Schulte-Schmale, Johanna Voß und Linus Tepe

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