Da simma dabei, datt is prima…

U18 qualifiziert sich für Westdeutsche Meisterschaft in Köln

… VIVA COLONIA! Ja, liebe Leserschaft, hätten die Höhner noch keinen Anlass gehabt, diese Zeilen zu schreiben, so wäre dieser Spieltag unserer U18 im schönen Münsterland wohl der beste Anlass gewesen, diesen Text zu dichten.

Doch der Reihe nach: Mit voll besetzem Kader und mindestens genau so vielen Fans reisten die U18-Mädels vom See nach Lüdinghausen, wo es die letzten Tickets zu den Westdeutschen Meisterschaften im März in Köln zu holen gab. Eins war sicher: Platz 1 dieser Gruppe würde auf jeden Fall in die rheinische Hochburg des gerade (für denen einen oder anderen gottseidank) beendeten Karnevals führen, Platz 2 müsste zittern und wäre auf Schützenhilfe aus den anderen Gruppen angewiesen. Doch warum zittern, wenn es anders geht…

Gleich im ersten Spiel ging es gegen den Erkelenzer VV um Trainerfuchs Bogdan Chudzik. Kein einfacher Auftakt, das war für das Team und Trainer Tepe, der durch Scout und Co-Trainer Lennart Klauke unterstützt wurde, klar. Und so wunderte es nicht, dass das Team aus dem Rheinland zunächst gute Gegenwehr leistete. Nur schwer kamen die Girls vom See ins Spiel, die leichten Startschwierigkeiten schwanden aber von Ballwechsel zu Ballwechsel, so dass gerade Richtung Mitte des ersten Satzes ein ordentlicher Vorsprung herausgespielt wurde. Leider oder zum Glück. Denn dann folgte die bekannte kurze Auszeit, die sich die Spielerinnen nahmen – bei laufendem Spiel. Zeit für ernste Worte von der Trainerbank, die fruchteten. Mit 25:17 ging Satz 1 an die HSK-Girls. Mit gleicher Aufstellung, aber mehr Spirit und Drive ging es in Satz 2, der wie Durchgang 1 beendet wurde: erfolgreich. Ein ums andere Mal punkteten die Sauerländerinnen, und das in jedweder Aufstellung. 25:13 hieß es am Ende. Der erste Schritt Richtung Köln war gemacht.

Der zweite sollte bereits kurze Zeit folgen. Gegen den VfL Ahaus lief der RCS-Motor auf Hochtouren und ließ dem Gegner aus dem westlichen Münsterland nicht den Hauch einer Chance. 25:4 und 25:7. Dies zeigt die gute und konzentrierte Leistung der Sauerländerinnen, bei denen insbesondere Franziska Fräääänz Richter durch einen Aufschlagmarathon zum hohen Endstand in Satz 1 beitrug.

Da auch die gastgebende Mannschaft des SCU Lüdinghausen bis dato zwei Siege aus zwei Spielen hatten, ging es im Spiel der beiden Ungeschlagenen um das sichere Ticket für die Westdeutschen.

Alles wat mer krieje künne, nemme mer och met,
weil et jede Augenbleck nur einmol jitt.

Diesem Motto getreu wollten auch die Spielerinnen um Kapitänin Johanna Voß in dieses Endspiel gehen. Doch wurde schnell klar, dass es ein harter Kampf werden würde, der über Sieg und Niederlage zu entscheiden hätte. Die von Cheftrainerin Christine Drees bestens eingestellte Mannschaft des SCU zeigte insbesondere im ersten Satz, wie man gegen die Girls vom See erfolgreich spielen konnte. Durch plazierte Aufschläge brachte sich der Club aus dem Münsterland immer wieder in Führung und gab diese, auch dank guter Schnellangriffe, nicht mehr aus der Hand. 20:25 aus Sicht der Gäste in blau-weiß. Doch da war mehr drin, wat mer krieje künne. Und genau mit dieser Einstellung und Emotion ging es dann auch nach dem Seitenwechsel weiter, der ein Spiegelbild des ersten Durchgangs war. Nunmehr hatten die RCS-Spielerinnen das Heft in der Hand und mussten nur am Ende des Durchgangs noch ein wenig zittern. Denn aus 24:19 wurde ein 24:22. Doch die Erlösung folgte auf dem Fuße durch einen plazierten Schlaf von unserer Diagonalen Kimmi Drewniok. Ausgleich. Durchschnaufen. Auslosen. Und weiter gings. Bis zum 3:3 ein ausgeglichener Tie-Break. Doch dann spielte bis zum Seitentausch nur noch ein Team – und das waren wir. 8:3 stand es, als das Schiedsgericht zum Seitentwechsel bat. Einen Vorsprung, den man nicht mehr so leicht aufholt. So auch heute. Jetzt voll konzentriert und mannschaftlich geschlossen, ließen sich die Spielerinnen die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Als Punkt Nummer 15 erzielt war (beim SCU standen 7 auf der Anzeigentafel) gab es kein Halten mehr auf der Seite des RCS. Jubelgesänge und Freudentränen über diesen tollen Erfolg. Zu Recht. Denn das, was das Team gerade in den letzten beiden Sätzen dieses hochkarätigen Endspiel leisteten, war famos. Von beiden Teams.

Und so zogen die U18-Mädels mit ihren älteren und jüngeren Sportkolleginnen der U20 und U16 nach und spielen nun bei den Westdeutschen Meisterschaften in Köln. Das Motto für dieses Event ist auch schon klar: Mer lasse den Dom in Kölle, aber einen guten Platz nehmen wir mit ins Sauerland!

Ein Dank gilt heute übrigens nicht nur den eigenen Eltern und Geschwistern, die die Siegesserie durch frenetischen Ansporn mit ermöglicht hat, sondern auch den Eltern und Fans des SCU Lüdinghausen, die – genauso wie Trainerin Drees – sportlich fair und vorbildlich zwei Linienbälle zu unseren Gunsten anzeigten. Danke dafür!

Für den RCS spielten, jubelten und gewannen: Lisa Achtzehn, Henrike Axt, Kimberly Drewniok, Lara Drölle, Maleen Habbel, Michelle Henkies, Vivian Hessenkemper, Leonie Hoffmann, Franziska Richter, Adriana Spinelli, Kim Spreyer, Wiebke Stockmann, Johanna Voß.

Weitere Jugendspiele:

U14 männlich

RC Sorpesee – Phönix Schwerte 1                          0:2

RC Sorpesee – Phönix Schwerte 2                          2:0

RC Sorpesee – Eintracht Dortmund                       1:2

Kent Barthel, Tom Barthel, Lutz Greitemann, Jona Kemper, Peter Berg, Nestor Skarke

U12 weiblich

RC Sorpesee – TuS Nuttlar 1          1:2

RC Sorpesee – TuS Nuttlar 2          2:1

Aive Jürgens, Anna Biggeleben, Svenja Steinhoff, Emira Asolli

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