Tolle Moral reicht nur zum Achtungserfolg – RC Sorpesee unterliegt mit 1:3 in Emlichheim

Ralf Litera 7811„Ein Satz“, mehr Beute war nicht zu machen für die Volleyballerinnen des RC Sorpesee im idyllischen Emlichheim. Dass es trotz aller Kraftanstrengungen auch in der Grafschaft Bentheim nicht zu etwas Zählbarmen in Form von Punkten reichte, hatte sich die Mannschaft vom Sorpesee letztlich selbst zuzuschreiben. Nach einem überaus durchwachsenen Start ins Spiel schien beim umkämpften 1:2 aus Sicht der Gäste die Tür für die Wende im Spiel weit geöffnet.
Der erste Satz sah vor knapp 400 Zuschauern in der schmucken Vechtetalhalle in Emlichheim eine bis zur zweiten technischen Auszeit ausgeglichene Partie, in der der SCU verstärkt durch die gegen den RCS reaktivierten Kira Gosink und Dina Kwade gegen Ende des Satzes die Initiative übernahm. Druckvolle Aufschläge und ein aggressives Angriffsspiel vor allem über Kapitänin Alicia Nelson und die spätere MVP Pia Timmer brachten die Gastgeberinnen mit 18:14 in Front. Ein Vorsprung den der RCS trotz aufopferungsvollen Kampfes bis zum 20:23 nicht mehr ganz egalisieren konnte. Folgerichtig der erste Durchgang an die Gastgeberinnen und Rückenwind für Durchgang 2.
Beim RCS rückte Kirsten Platte auf die Außenposition und wirbelte dort fortan nach Kräften um die immer stärker werdenden Gastgeberinnen in Schach zu halten. Bis zur ersten technischen Auszeit führten die Gäste aus dem Sauerland, um aber in der Mitte des Satzes vollends den Faden zu verlieren. Da half auch die verbesserte Annahme um Libera Michelle Henkies, Katharina Schulte-Schmale und Leonie Hoffmann in dieser Phase des Spiels wenig. Emlichheim zog an und dominierte das Geschehen in der Mitte des Satzes nach Belieben. Die zweite Auszeit beim 11:19 aus Sicht der Sauerländerinnen kam zu spät und auch die zahlreichen Wechsel auf RCS Seite konnten dem Spiel zunächst keine Wende geben.
Dass mit den ganz in blau gekleideten Damen vom Sorpesee um Hauptangreiferin Lena Vedder aber auch nach einem 0:2 in den Sätzen immer zu rechnen ist, zeigte der dritte Durchgang einmal mehr deutlich. Frenetisch angefeuert vom energischen RCS-Fanblock fightete das Team um jeden Punkt. Die begeisterten Zuschauer beider Lager kamen jetzt ganz auf ihre Kosten und das Spiel sah seine mit Abstand packendste Phase. Auf RCS Seite hatte die Achse Lara Drölle und Lena Vedder ihre Abstimmung gefunden und beim 13:8 einen kleinen Vorsprung erkämpft. Zwar hatte Emlichheim deutliche Einwände gegen eine Spielverlängerung und beim 17:17 ausgeglichen, beeindruckt aber schienen die Gastgeberinnen dennoch ob der nicht aufsteckenden Gäste. Beim 24:21 hatte der RCS sich die ersten Satzbälle erspielt, verlor in den folgenden Ballwechseln aber nicht nur phasenweise den Kopf sondern – doppelt ärgerlich – auch die Angriffspower ihrer Diagonalspielerin Lena Vedder, die sich bei einer Blockaktion unglücklich verletzte. „Eine echt ärgerlich Aktion in der Phase des Spiels!“ kommentierte Trainer Julian Schallow, der aber auch etwas Positives zu berichten hatte. Wie SCU Emlichheim – vor allem in Person von Physiotherapeutin Heike Schiphouwer – während und nach dem Spiel auf die Verletzung des Gegners reagierte verdient den größten Respekt. „Sowas nenne ich Fair Play in einer kritischen Situation, das ist großer Sport!“ Mit 32:30 sicherte sich der RCS trotz der erneuten Abschlussschwäche und dem Schreckmoment Satz 3 und kämpfte sich zurück in die Partie.
Bis zur 4:1 Führung im vierten Satz schien es als habe der erste wirklich hart errungene Satz dem jungen Team den Rücken gestärkt und die Wende in einer hochdramatischen Partie eingeleitet. Nur zwei Rotationen später aber hatte das Team unter den aufmerksamen Blicken der Fans und des Trainerteams trotz zahlreicher Wechsel und Auszeiten den Satz verschlafen. Beim 5:17 war Emlichheim auf der Siegerstraße und sicherte sich trotz erneuter Moral der Gäste und Ergebniskorrektur den 3:1 Sieg.
Für den RCS aktiv: Lara Drölle, Franziska Finke, Anna Hansknecht, Michelle Henkies, Leonie Hoffmann, Laura Kemper, Amy Knight, Kirsten Platte, Katharina Schulte-Schmale, Kim Spreyer, Lena Vedder, Vanessa Vornweg, Scout Henrike Axt und Co-Trainer Linus Tepe.

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