Rudern wie ein Römer

Am Dienstag brachen 10 Ruderer des Ruderclub Sorpesee zu einem ungewöhnlichen Ruderausflug nach Haltern auf. Auf der Lippe galt es nach dem Ausflug ins Drachenboot beim Seefest vor einer Woche Bekanntschaft mit einem ganz besonderen Wassersportgerät zu machen: Die „Victoria“, der originalgetreue Nachbau eines römischen Kriegsschiffes. Das 16 Meter lange und fast drei Meter breite Flussgefährt startete am 28. August in Hamm Uentrop um die Lippe bis Wesel in 10 Tagen zu befahren. Die Ruderer vom Sorpesee durften auf einem 5km Teilstück erfahren wie sich römische Legionäre um die Zeit kurz nach Christus am Riemen gefühlt haben müssen. Das ungefähr 4 Tonnen schwere Schiff trägt bis zu 22 Leute, bei Bedarf und Gelegenheit lässt sich ein Segel setzen. Sowohl unter Segel, als auch von 20 Mann gerudert, erreicht das Schiff bis zu sechs Knoten (etwa 11 km/h). Auch die Wendigkeit wurde unter Beweis gestellt: In weniger als 30 Sekunden ließ sich das Schiff um 180 Grad wenden und auf Gegenkurs bringen. Die damaligen Kriegsschiffe legten am Tag (stromabwärts) bis zu 50 km zurück, eine Strecke die den eigentlich „trainierten“ Ruderern doch ziemlich weit erschien – Die Technik war für die damalige Zeit wahrscheinlich sehr ausgereift, aber ist doch ein großer Unterschied zur modernen Rudersporttechnik. „Eine Gelegenheit zu der man wahrscheinlich sonst nie mehr kommt – Die Anreise aus dem Sauerland hat sich trotz einsetzendem Regenwetter gelohnt“, resümierten die Sportler vom Sorpesee. Trotzdem gestand man sich gegenseitig ein das Training doch lieber in den modernen Ruderbooten fortzusetzen.

Die Victoria fährt zum 2000-jährigen Jubiläum der Varusschlacht über verschiedene deutsche Gewässer und wirbt für das Ausstellungsprojekt „IMPERIUM KONFLIKT MYTHOS. 2000 Jahre Varusschlacht“.

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Impressionen:

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Video vom Anlegemanöver:

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