Ruderfrauen mit dem Kirchboot unterwegs zwischen Spandau und Werder

Anfang der Ferien – Zeit für unsere Frauentour. Dieses Mal hatten wir uns ein Kirchboot (groß, breit, dick, schwer) in Spandau gesichert. Der abendliche und abenteuerliche Liegeplatz für das Boot war in der Neustädter Havelbucht, nah bei unserem eigenen Liegeplatz in einer Potsdamer Pension (55 Treppenstufen bis ins höchste Bett). Dafür war im Erdgeschoß eine große Sitzecke, die nachmittags und abends zum Treff am Kühlschrank einlud.
Direkt nach der Anfahrt mit Bahn und Taxi wurde das Schiff unter Einsatz nicht geglaubter Muskelkraft nach Potsdam gerudert. „Was sind die Riemen schwer!“. Doch der traumhafte Ausblick auf Schlösser, Buchten, Brücken ließ uns durchhalten. Am Bootssteg die Überraschung: hohes schmales Brett auf Steuerbord, kleines Motorboot im Weg, backbordseitig keine gescheite Befestigungsmöglichkeit, Ausstieg über die Bugspitze auf den ebenfalls hohen Gittersteg. Alle Fender mussten ran und erst am letzten Rudertag hatten wir auch diese Aufgabe optimal im Griff.
Am nächsten Tag ging es Richtung Werder, durch den „Amazonas“, mit Abstecher in den Glindowsee. Zu Fuß konnte man dort unser Schiff umrunden und Ursel wusste anschließend warum man IMMMER Wechselkleidung dabei haben muss. In Werder wurde zwischen Kaltgetränk und Mahlzeit mal eben eine Schwimmeinheit absolviert. Ein Koch war krank, das kann man doch nutzen. Beim Rückweg zeigte nicht nur der Schwielowsee seine größten Wellen, auch die Rennen fahrenden Motorboote sorgten für Abkühlung, vor allem bei Marianne im Mittelschiff.
Der dritte Rudertag sollte (eigentlich schon der 2.) eine Kurzetappe werden. Man will ja mal was von Potsdam sehen. Also Richtung Jungfernsee, vorbei am Cäcilienhof und zurück um unter der historisch bekannten Glienicker Brücke (Agentenaustausch DDR) zu parken. Der Weg über die Brücke führte uns in einen fast leeren Biergarten (Hauptsache Ramona hatte noch kurz Plätze reserviert).
Nachmittags war dann in Potsdam Sightseeing angesagt. Renate mit Orts- und sonstigen Kenntnissen immer voraus: „Sanssouci ist nicht weit, aber die Orangerie müssen wir unbedingt noch sehen, und das Chinesische Teehaus und zum Holländischen Viertel…“. Und erst beim Italiener durften wir uns stärken.
Unser letzter Rudertag führte uns an Babelsberg vorbei (mit großem und kleinem Schloss), in den Griebnitzsee mit den feudalsten Villen und wunderbaren Gärten, durch den Kleinen Wannsee mit vielen Ruderclubs. Keine schlechte Wohnlage. Mittags machten wir Pause am Großen Wannsee, natürlich mit Baden gehen und Resteverzehrung. Auf den letzten Kilometern stimmten wir Lieder der „Mundorgel“ an und das Boot wurde zum Schunkeln gebracht. Die „Zeit der schweren Riemen“ ging bei den „Friesen“ in Spandau vorbei. Unter Christians Anleitung wurde das Boot aus dem Wasser gewunden (also mit Hilfe einer Winde) und ruderfertig für die nächste Truppe gemacht.
Anschließend ging es noch einmal zurück nach Potsdam (per Bus, und noch ein Bus). Und das war dann unsere Wanderfahrt für dieses Jahr.
Fazit: 14 Frauen – 96 Ruderkilometer – 2 Neue gut integriert – alles war super!
Und als nächstes wollen wir wieder Kirchboot fahren…

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