Main-Wanderfahrt am Himmelfahrts-Wochenende: Wir müssen zumindest so tun, als wären wir in Italien …

Ein typisches Bild: Ein Sorpesee-Gig-Doppelvierer sticht 2018 wieder in den Main

… obwohl wir doch in Unterfranken waren. Das war aber auch die einzige auf die Lage der Orte bezogene Ungereimtheit auf der Herrenwanderfahrt. Obwohl: gewisse Unsicherheiten, wie dieser Fluss heißt, sind im ARD-Morgenmagazin schon aufgetreten – dort waren sich im Januar die Moderatoren sicher, dass es die Würz ist. Sie fließt ja in Würzburg unter den Brücken hindurch. Um es klarzustellen: der Fluss heißt Main.

Unsere Boote konnten wir in Obereisenheim, einem kleinen Ort in der Nähe von Volkach, einsetzen. Besonderes Highlight des ersten Rudertages war die Fahrt auf dem Alt-Main. Hier strömt der Main mehr oder weniger naturbelassen. Auch für erfahrene Steuerleute haben sich die Stromschnellen, Neerströmungen und Buhnen als Herausforderung erwiesen, die es zu meistern galt – und die selbstverständlich auch gemeistert wurden. Die große Schleife durch Mainfranken, entlang der Weinberge, am Kloster Münsterschwarzach vorbei, war der Auftakt zu der 4-tägigen  Wanderfahrt.

Unsere Ruderetappen führten uns nach Kitzingen, Würzburg, Karlstadt und Lohr. Meistens konnten wir bei Rudervereinen anlegen; für die Gastfreundschaft sind wir sehr dankbar. Hier und da legten wir aber auch in sandigen Buchten oder an Rampen an, meist mit trockenen Füßen. Die Benutzung der Bootsschleusen – „beide Borde lang“ – und Großschleusen – mal mit großen Schiffen, mal nur mit zwei Ruderbooten – war für uns ebenfalls eine interessante Facette der Wanderfahrt.

In Würzburg durften wir ein wenig auf die Großschleuse warten (keine Bootsschleuse vorhanden) und vertrieben uns die Zeit mit einigen Warteschleifen zwischen Residenz und Käppele. Dabei sind gut fünf Kilometer Ruderstrecke zusammengekommen – also: gute halbe Stunde warten. Hier und da war bei den Bootsbesatzungen dann auch eine gewisse Ungeduld festzustellen, wenn es zu Wartezeiten an den Schleusen kam. Fraglich nur, ob es am Sitzfleisch oder am Bierdurst gelegen hat.

Insgesamt vergingen die vier Rudertage viel zu schnell, zumal uns der Wettergott außerordentlich begünstigt hat. Insbesondere sind wir von den Unwettern, die am Feiertag niedergingen, verschont geblieben. Somit konnten wir nach staufreier An- und Abreise die Boote wohlbehalten wieder ins Bootshaus bringen und das Fahrtenbuch vervollständigen.

Die italienische Anmerkung in der Überschrift stammt übrigens von der Wirtin eines italienischen Restaurants, die mit den muttersprachlichen Umschreibungen der (sehr leckeren!) Gerichte bei uns nicht recht zu landen vermochte. Die größte Hiobsbotschaft während der Wanderfahrt im Frankenland war jedoch: Schäufele sind aus …

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