„Hammer Spiel, Malochersieg!“ – RC Sorpesee erringt zwei Punkte in Köln

Dass die Auswärtshürde in Köln für die Damen des RC Sorpesee am Samstagabend kein leichtes Unterfangen werden sollte, das war allen fachkundigen Zuschauern schon vor der Partie klar. Wie rassig und umkämpft aber die Partie im Schulzentrum in Köln weiden dann wirklich werden sollte, damit hatten nur die kühnsten Optimisten beider Lager gerechnet. Das Spiel bot alles, was ein hochklassiges Volleyballspiel benötigt, vor allem Spannung bis zum grandiosen Finale.

Auszeit beim 11:13 aus RCS Sicht im fünften Satz. Soeben hatte RCS Kapitänin Kirsten Prachtel einen Aufschlag der Kölnerinnen nur sehr ungenau parieren können und fluchte leise vor sich hin. 30 Sekunden später war das Fluchen aber einer markigen Ansage gewichen: „Vollgas jetzt, das Ding drehen wir!“ – Gesagt getan. Einen krachenden Block und zwei exzellente Gegenangriffe später war der RC wieder voll auf der Höhe und die RCS Kapitänin höchst selbst kehrte ihr Schicksal und packte den Deckel auf den 3:2 Erfolg des RC Sorpesee in Köln. 15:13, 106:106 Punkte und alles abgerufen was ging: da zogen alle Zuschauer auf der Tribüne ihren Hut vor den Hauptdarstellerinnen des Abends auf beiden Seiten und spendeten eifrig Beifall.

Das Spiel zuvor sah zwei Gesichter der jungen Damen vom Sorpesee. Etwas verhalten und fast schüchtern starteten die Mädels ohne die angeschlagene Marie Metger gegen ein von Beginn an kompaktes und kampfstarkes Kölner Team in die Partie. Nach frühem Rückstand übernahm der RCS dann dennoch mehr und mehr die Initiative. Beim 14:10 war der Satz für den Moment gedreht und es folgten dennoch schlimme Minuten für die Gäste aus dem Sauerland. In einer Mischung aus Fehlern, unglücklichen Schiedsrichterentscheidungen und famosen Kölner Aktionen ging Satz 1 verloren und Köln marschierte zum 25:22. Der Rückenwind war in Satz 2 deutliche spürbar. Das von Florian Hannich glänzend eingestellte Team des FCJ Köln legte einen Gang zu und auf RC Seiten brachte Coach Schallow die seinen zunächst nicht auf Spur. Eine gelbe Karte und zwei Auszeiten später war es dann doch soweit.

Nach 11:17 holte der RCS auf und holte sich im Sauseschritt Durchgang zwei, wenngleich man beim 25:23 am Ende doch noch einmal zittern musste. 1:1 in den Sätzen und alles auf Null. Fortan kontrollierten die Gäste die Partie und setzten vor allem in Aufschlag und Annahme Akzente. Zwar fightete Köln um jeden Punkt, die entscheidenden Big Points aber sicherten sich die beherzt zupackenden Damen aus dem Hochsauerland. Der Vorsprung wuchs und bis zum 20:25 konnte Köln nur noch etwas Ergebniskosmetik betreiben.

Bis zum glücklichen Ende der Auswärtstour aber hatte der Volleyballgott an diesem Tag noch einen sehr schwierigen vierten Durchgang gestellt. Coach Schallow tobte an der Linie, die engen Entscheidungen aber fielen zugunsten der Gastgeberinnen aus. Köln wehrte stark ab und fand über die Mitte immer wieder Lücken im RCS Block. Der Vorsprung wuchs und wuchs und beim 19:25 aus RCS Sicht ging es in den Tie Break. Der Rest der Geschichte ist erzählt.

So freuten sich Team und mitgereiste Fans über zwei Punkte, von denen an diesem alles andere als idealen RCS Volleyballtag mindesten 1,5 Punkte auf die Kappe der Blauen Wand auf Reisen gehen. Den verbleibenden halben Punkt sicherten sich die Mädels vom See mit schierem Willen und toller Moral. So bleiben sie nach diesem „Malochersieg“, wie Co-Trainer Linus Tepe ihn treffend beschrieb, weiter ungeschlagen in der frisch gestarteten Saison. Man darf gespannt sein, wie der RCS sein Spiel weiter entwickelt!

Für den RCS aktiv: Bonnie Bastert, Leonie Baumeister, Hanna Fleischer, Michelle Henkies, Laura Kemper, Kirsten Prachtel, Katharina Schallow, Alexandra Sharipov, Kim Spreyer, Vanessa Vornweg, Scout Marie Metger, Physio Anne Schmitz und Co-Trainer Linus Tepe.

Ein besonderer Dank geht an die Blaue Wand und unser Helferteam am Rande des Spielfeldes. Foto: RCS privat

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