Doppelspieltag mit Anlaufschwierigkeiten – RC Sorpesee steigert sich in Schwerin und Stralsund

Happy End für einen Auswärtstrip der ganz besonderen Art. Als am Sonntagabend das Team des RC Sorpesee beim 3:1 in Stralsund den ersten „Dreier“ der Volleyball Bundesligahistorie sicherte und Fans und Mannschaft ausgelassen den Auswärtserfolg feierten, überstrahlten die Glücksmomente für alle Beteiligten das mulmige Gefühl des Vortages, als beim 1:3 in Schwerin die Chance auf zumindest zwei weitere Auswärtspunkte nicht genutzt werden konnte. Lange Trübsal blasen über den Samstag aber zählte nicht und die Fans leisteten wieder einmal einen ganz erheblichen Beitrag zu einer unvergesslichen Auswärtstour mit sportlichem Teilerfolg.
Am Samstagnachmittag in Schwerin war den Gästen aus dem Hochsauerland die lange Anreise deutlich anzumerken. Trotz gut geplanter Stops und besten Vorsätzen für 2016 spielte in den Sätzen eins und zwei nur das Gastgeberteam aus Schwerin. Vor der von den mitgereisten RCS Anhängern geprägten Atmosphäre verdienten sich vor allem die jungen Talente aus Schwerin den ein oder anderen anerkennenden Applaus. Schwerin, im Vergleich zum Hinspiel mit zwei Erstligaspielerinnen verstärkt dominierte das Spielgeschehen und der RC Sorpesee, der ab Satz 1 zudem auf Henrike Axt mit Oberschenkelproblemen verzichten musste fand nicht ins Spiel. 0:2 in den Sätze, 17:25 in beiden Durchgängen der eindeutige Zwischenstand. In der Folge aber drehte der RCS auf und ließ seinerseits den Schwerinerinnen keine Chance zur Entfaltung. Beim 25:19 hatte der RCS auf 1:2 verkürzt und spielte plötzlich seinen besten Volleyball. 10:2 der Zwischenstand und die Gewissheit, das Spiel noch vollends drehen zu können. Bis zum 23:20 ließ die Konsequenz der jungen Sauerländerinnen zwar etwas nach aber der Satzgewinn schien dennoch greifbar. In einem zerfahrenen und umstrittenen Finish des Satz aber siegte Schwerin 25:23 und sicherte sich wie aus dem Nichts doch noch die nach Satz 2 angepeilten 3 Punkte.
Ein herber Tiefschlag für die frustrierten Sauerländerinnen samt Anhang, der beim gemeinsamen Abendessen mit dem DVJ Vorsitzenden und Rekordnationalspielerin Sylvia Roll in einem schicken Schweriner Lokal schon etwas aufgearbeitet werden konnte. Als nach einer ruhigen Nacht in der vortrefflichen Unterkunft mit Blick auf das Schweriner Schloss das Frühstück anstand war Teil 2 der Frustbewältigung eingeläutet, das Team nutzte den Frühsport zum Durchlockern und genoss die traumhafte Atmosphäre am See bevor es weiter ging ins noch weiter entfernte Stralsund zu den in der Tabelle noch besser platzierten Stralsund Wildcats.
Neuer Gegner, tolle und sportliche Atmosphäre und einen Hallensprecher und DJ, die es verstanden für beste Stimmung zu sorgen. Auf dem Feld jedoch gab es aus Sicht des RCS zunächst nichts Neues zu vermelden. Stralsund spielte wie aus einem Guss mit dem Selbstvertrauen der Seriensiege vor Weihnachten und dominierte das Geschehen. Zum Beginn von Satz 2 aber ging ein Ruck durch das RCS Team. Man hatte aus den Geschehnissen des Vortages gelernt und mit tollen Aktionen kämpfte sich der Tabellenvorletzte mit Vehemenz zurück ins Spiel. 25:19 in Satz 2 und der dritte Satz entwickelte sich zum Entscheidungspunkt des Spiels. Satzbälle Sorpesee, abgewehrt durch Stralsund und ihrerseits Satzball für die Wildcats. Zwei atemberaubende Ballwechsel später behielten diesmal die unerfahrenen Sauerländerinnen die Nerven und erkämpften mit 28:26 den ersten Punkt in 2016. Zufrieden zurücklehnen aber gab es diesmal nicht. Das Team brannte und fightete in Satz 4 um jeden einzelnen Ball. „Keiner guckt auf den Spielstand, sonst setzt es was!“ die Devise des Abwehrbollwerks aus dem Sauerland. Und tatsächlich, manchmal kann man sein Glück wirklich erzwingen. Beim 25:21 jubelte der ganze Reisebus voller mitgereister Fans gemeinsam mit dem Team und freute sich über eine tolle Moral und einen Turn Around am Sonntag, der alles andere als selbstverständlich ist. André Thiel, der sympathische Coach der Stralsunder, brachte es nach Spielende wohl am besten auf den Punkt: „Heute hat das Team gewonnen, dass den Sieg noch einen Tick mehr wollte und das war der Gast; Glückwunsch dazu!“
Für den Tross des RCS stand im Anschluss die lange aber fröhliche Rückreise ins Sauerland auf dem Programm. Viel Zeit weitere Pläne zu schmieden und das Wochenende zu verarbeiten. Das Gesamtfazit des Wochenendens aber fiel eindeutig aus: „Tolle Stimmung, rundum gelungene Reise und beste Aussichten für weiteren tollen Volleyballsport in 2016!“

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