Aller Kampfgeist ohne Lohn – RC Sorpesee unterliegt wiedererstarkten Stralsund Wildcats

stralsund1Regungslos und mit Tränen in den Augen reagierten die Spielerinnen des RC Sorpesee auf die kalte Dusche einer 1:3 Niederlage gegen den Tabellendritten aus Stralsund. Fassungslos schüttelten Fans und Team die Köpfe ob des vollkommen verschlafenen Abschlussdurchgangs im hohen Norden. Bevor aber die Trübsal sich zu sehr in den Köpfen festsetzte muss die ganze Geschichte eines über weite Strecken rassigen und spannenden Volleyballspiels zu erzählen. Denn Punkte gab es am Ende der Partie für den RCS zwar nicht, den Respekt des Publikums beider Seiten aber hatten sich die Akteurinnen vom See gesichert.
Der Start in der prall gefüllten und bestens aufgelegten Diesterweg Halle geriet für die Gäste allerdings alles andere als ideal. Beim 6:12 hatten die in dieser Phase kämpferischen aber zu verkrampften RCS Mädels Gesprächsbedarf und setzten prompt zur ersten Aufholjagd an. Beim 9:12 war der Anschluss fast hergestellt, nur um die Gastgeberinnen um ihre wiedergenesene Kapitänin Lene Scheuschner wieder ziehen zu lassen. Beim 11:19 aus RCS Sicht schien der Satz verloren aber die Moral der Mannschaft intakt. Lara Drölle und Amy Knight wechselten sich im Zuspiel ab und mit Leonie Hoffmann und Henrike Axt hatte der RCS zwei weitere Joker auf der Bank. Eine starke Aufschlagserie von Lena Vedder brachte den RCS wieder ins Spiel und beim 18:20 hatten plötzlich die Gastgeberinnen um ihren Coach André Thiel alle Hände voll zu tun. Bis zum 22:24 blieb die Chance auf den Satzgewinn erhalten, dann markierte Stralsund den entscheidenden Ball zur 1:0 Satzführung.
Im zweiten Satz dann hatten letztlich alle Akteurinnen im RCS Trikot ihre anfängliche Zurückhaltung abgelegt. Lara Drölle erhöhte das Tempo im Zuspiel und fand vor allem über die Mitte immer wieder dankbare Abnehmer für ihre Bälle. Zudem stabilisierte auch der Annahmeriegel um Libera Michelle Henkies, Kapitänin Kirsten Platte und Katharina Schulte-Schmale das Spiel deutlich. Das Plus an guter Annahme setze beim RCS Kräfte frei. Bis zum 13:10 war das Team stetig in Front, bevor starke Block- und Abwehraktionen der Gastgeberinnen das Spiel zum 14:17 aus RCS Sicht kippen ließen. Der Kampfgeist der Sauerländerinnen aber brachte sie zurück und bis zum 20:20 stand auch der zweite Satz auf des Messers Schneide. Die entscheidenden Punkte aber markierte erneut das Team der Wildcats. 25:22 und 2:0, die Vorentscheidung so schien es.
Einen kurzen Volleyballabend aber sollte es nicht geben. Unter dem frenetischen Jubel der mitgereisten RCS Anhänger löste das Team von der Sorpe für einen halben Satz die Handbremse vollends. Über 12:7 baute das Team den Vorsprung auf 15:7 aus. Eine Schwächephase zum 16:16 kostete zwar den Vorsprung aber nicht die neu gewonnene Zuversicht auch gegen Stralsund die Chancen nutzen zu können. Ein kleiner Zwischenspurt mit starken Aufschlägen von Amy Knight und dem gewohnt beherzten Einsatz von Leonie Hoffmann zum 22:20; und endlich hielten dann auch die Nerven. Der RCS ließ sich den kleinen Vorsprung nicht mehr nehmen, ein krachender Schnellangriff und eine gerissene Finte sorgten für den vielumjubelten Anschluss zum 1:2 in den Sätzen.
Zu Punkten und der großen Wende sollte es an diesem Abend freilich nicht mehr reichen. Die Mischung aus stark aufspielenden Wildcats und plötzlich wieder verkrampften RCS Mädels besiegelte die Niederlage. Auf der Tribüne man sich schnell einig, mit Ausnahme von Satz 4 ein Vollblut Leistung des RCS und einen bewundernswerten Kampfgeist in schwieriger Lage gesehen zu haben. Genau diese Einstellung soll vor heimischem Publikum dann endlich belohnt werden, mit weiteren Sätzen und Punkten.
Für den RCS aktiv: Henrike Axt, Lara Drölle, Michelle Henkies, Leonie Hoffmann, Amy Knight, Kirsten Platte, Katharina Schulte-Schmale, Kim Spreyer, Lena Vedder, Vanessa Vornweg, Physio Anne Schmitz und Taktik Fuchs Linus Tepe.

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