Verhaltener Start – beeindruckendes Ende

Nein. Von fantastischen Vorzeichen für das erste Spiel des noch jungen Jahres 2014 konnte man am Samstag beim Auswärtsspiel der 1. Damenmannschaft des RCS nun wahrlich nicht sprechen. Trotz früher Abfahrtzeit ins tiefste Rheinland, hatten die Straßen- und Brückenbauer NRWs kein Herz für eine zügige Anreise nach Aachen. Und so kamen die Spielerinnen, Trainer und Fans erst rund 45 Minuten vor dem offiziellen Spielbeginn in der Halle an. Doch sportlich fair räumte der Gastgeber des PTSV den Damen von See eine ausreichende Aufwärmphase ein, so dass das Spiel ein wenig später als ursprünglich gedacht starten konnte.

Gerade bis zur Satzmitte des ersten Durchgangs merkte man den HSK-Girls jedoch die lange Fahrt noch an. Nur schwer fand das Team um Kapitänin Kirsten Platte ins Spiel. Die Anfahrt allein war aber nicht der Grund. Vielmehr zeigten die Aachener Spielerinnen Volleyball der Extraklasse. Durch gute Abwehrleistungen und cleveres Angriffsspiel unterbanden die Damen aus der Domstadt die Bemühungen des RCS, problemlos an die Erfolge des Jahres 2013 anzuknüpfen. Doch gegen Mitte des Satzes war der Knoten vorerst geplatzt. Von da an waren es die Damen aus Südwestfalen, die immer wieder als strahlende Punktesammler glänzten. Und so war es kein Wunder, dass nach rund 25 Minuten der erste Satz mit 25:19 an den RCS ging.

Durchgang zwei lieferte den treuen Fans des RCS ein ähnliches Bild wie in Satz 1. Auch hier fand das Team von Trainer Julian Schallow nicht gleich den Dreh, sondern zeigte zu Beginn noch leichte Unsicherheiten. Zu Recht war daher auch dieser Durchgang zunächst ausgeglichen. Aber der RCS wäre nicht der RCS, wenn er nicht immer die Möglichkeiten hätte, aus solchen Situationen herauszukommen. Und so sollte es dann auch sein. Als wenn die Spielerinnen den Schalter nunmehr auf Sieg umgelegt hatten, funktionierten die Aktionen deutlich flüssiger. Zuspielerin Johanna Frikkel, die zeitweise durch Lara Drölle abgelöst wurde, verteilte die von der stark aufspielenden Libera Lisa Hennecke abgewehrten Bälle geschickt und fand sowohl über die Außenpositionen mit Katharina Schulte-Schmale, Nicole Freiburg und Leonie Hoffmann als auch über die Mittelangreiferinnen Kirsten Platte, Franziska Meier und Johanna Voß konsequente Vollstreckerinnen. Der Lohn: ein 25:17, zu dem natürlich auch Diagonalangreiferein Kimberly Drewniok ihre Punkte gehörig beisteuerte.

Der Bann war gebrochen, die Handbremse gelöst. Im Eiltempo und mit hervorragenden Aktionen lief es sodann im 3. Satz. Die Gegenwehr des PTSV Aachen ließ etwas nach. Die Chance, das Ballverhältnis etwas aufzubessern. Und das gelang in respektabler Manier. Mit 25:13 ging der dritte Satz, damit das Spiel und folglich auch drei wichtige Punkte auf das Konto der Sauerländerinnen.

Mit neun Siegen aus neun Spielen stehen die Mädels des RCS weiterhin ungeschlagen auf Platz 1 der Regionalliga West. Der Abstand auf Platz 2 beträgt sechs Punkte.

Ein Grund, sich zurückzulehen? Mitnichten. Denn die neue Punkteregelung bietet heftige Fallstricke. Und so wird der RCS-Dampfer auch in der nächsten Woche wieder volle Fahrt aufnehmen und sich so auf das schwere Auswärtsspiel in Dingden (16.00 Uhr) vorbereiten. Gewarnt ist der RCS noch aus dem Hinspiel, das nur mit einem hauchdünnen Vorsprung gewonnen werden konnte.

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